Rezension

Eine merkwürdige Briefmarke

Das Mädchen mit dem Edelweiß - Jillian Cantor

Das Mädchen mit dem Edelweiß
von Jillian Cantor

Bewertet mit 4.5 Sternen

Österreich 1939. Sie ist auf dem Weg Ins Dorf, um Briefe zur Post zu bringen. Doch unterwegs wird sie überfallen…

Los Angeles 1989. Sie ist zu  dem Briefmarkenhändler Benjamin Grossmann gegangen um ihres Vaters Sammlung schätzen zu lassen….

Eine Marke ist auffällig, doch sie befindet sich auf einem Brief, der nie abgeschickt worden ist…

Österreich 1938. Christoph ist Lehrling bei einem Briefmarkengraveur. Er gibt sich jede erdenkliche Mühe, es seinem Lehrherrn recht zu machen – und er ist in dessen Tochter verliebt…

Los Angeles 1989. Katie versucht herauszufinden, was es mit dieser merkwürdigen Briefmarke auf sich hat…

Ihr Vater ist in einem Pflegeheim für Demenzkranke. Manchmal ist er ganz gut drauf, ein andermal erkennt er sie gar nicht. Doch als Katie ihm den Briefumschlag mit der ominösen Marke zeigt, ist er außer sich….

Und dann gab es da noch die Nazis, die Österreich dem ‚Reich‘ einverleibten und so manche Familie zerstörten, so auch  die Familie von Christophs Lehrherrn…

Warum wird die junge Frau unterwegs überfallen? Von wem? Was hat derjenige mit ihr vor?  Warum will Katie die Sammlung schätzen lassen? Was ist das für eine Marke, die auffällig ist? Ist sie echt? Und warum wurde der Brief nie abgeschickt? Ist Christoph ein gelehriger Schüler? Hat seine Liebe zur Tochter seines Chefs überhaupt eine Zukunft? Findet Katie heraus, was es mit dieser merkwürdigen Marke auf sich hat? Wieso ist Katies Vater so außer sich, als er den Umschlag in ihren Händen sieht? Waren Christophs Lehrherr ein Jude? Was passierte mit ihm? Was mit seiner Familie? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.

 

Meine Meinung

Das Buch ließ sich sehr gut lesen. Der Schreibstil der Autorin ist unkompliziert, d.h. es gab keine Fragen nach dem Sinn von Worten oder gar ganzen Sätzen.  Es gibt zwei Handlungsstränge: Die Zeit von Hitlers Einmarsch in Österreich und die Zeit vom Fall der Berliner Mauer und danach. Doch gibt es hier kein Durcheinander, denn die jeweiligen Kapitel sind klar gekennzeichnet, was ich super finde. Das Buch war auch gleich von Anfang an spannend. Die Autorin hat es geschafft, die Spannung bis zum Ende zu halten. Gleich zu Anfang hat mich das Buch in seinen Bann gezogen. In die Protagonisten konnte ich mich auch gut hineinversetzen, auch wenn ich diese Zeit (Hitlerzeit) – zum Glück – nicht erlebt habe. Die Menschen dieser Zeit taten mir leid. Oft hätten sie gerne geholfen, trauten sich jedoch nicht, um ihr eigenes Leben zu schützen. Und doch gab es eben auch solche, die ihr eigenes Leben hintenan stellten. Diese Menschen habe ich bewundert, vielleicht gerade, weil ich bezweifle, dass ich das gekonnt hätte. Dieses Buch hat mich sehr gut unterhalten und mir auch super gefallen. Von mir bekommt es eine Lese-/Kaufempfehlung sowie die volle Bewertungszahl.