Rezension

Eine Mischung verschiedener Genres

Simon befiehlt
von Frank Lauenroth

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt: Als Trevor Mans Mutter stirbt, erbt dieser 42 Millionen Dollar. Geld, was der dringend gebrauchen kann, um in ein Mittel zu investieren, dass sein Asthma besiegen kann. Doch an das Erbe ist eine Bedingung geknüpft: Er muss Mitglied des "Simon Club" werden, einem elitären New Yorker-Club.

Persönliche Meinung: "Despektion" vereint unterschiedliche Gattungsmotiviken in sich. Der Handlungsstrang, der Trevors Kindheit in Form von Rückblenden beleuchtet, ist eine kleine Coming of Age-Story; in der Jetztzeit gesellt sich durch das Mittel, das Asthma bekämpfen soll, eine interessante Prise Sci-Fi dazu. Zum Ende hin kommen noch Motive aus dem Agenten/Spionageroman und verstärkt Thrillerelemente hinzu. Mir hat diese Mischung insgesamt sehr gut gefallen, allerdings werden Leser*innen, die einen rasanten Thriller lesen möchten, wahrscheinlich eher enttäuscht. Der Erzählstil ist vergleichweise anspruchsvoll, was sich besonders in den Rückblenden zeigt, wo die z.T. bewusst vage erzählende Erzählerfigur das Ruder übernimmt und wörtliche Rede kaum vorkommt. Trevor, der als Frauenheld dargestellt ist, war für mich zu Beginn von "Despektion" unsympathisch; mit der Zeit mausert er sich aber und wird zugänglicher. Mein Highlight im Figureninventar ist "Alfred van Houten", zu dem ich ohne Spoilergefahr aber nichts schreiben kann. Nur so viel: Für mich war er sehr authentisch beschrieben. Ebenfalls zu Beginn von "Despektion" werden mehrere Nebenfiguren eingeführt. Diese blieben für mich allerdings während der ganzen Handlung zu eindimensional und dadurch letztendlich austauschbar. Die Handlung mit ihren kleineren und größeren Aufdeckungen am Ende ist stimmig und rund.