Rezension

Eine moderne, düstere und wahnsinnig spannende Adaption des Rumpelstilzchen-Klassikers

Schattengold – Ach, wie gut, dass niemand weiß ... -

Schattengold – Ach, wie gut, dass niemand weiß ...
von Christian Handel

Bewertet mit 5 Sternen

Eine absolut gelungene Symbiose aus klassischem Märchen und moderner Phantastik.

„Der Geist meiner Mutter lebte an einem kleinen Weiher mitten im Firnwald, direkt an der Grenze zum Feenreich. Im Schutz der Trauerweiden, die das Wasser am nördlichen Ufer säumten, hatte mein Vater sie vor vielen Jahren bestattet. Seither war er kein einziges Mal hierher zurückgekehrt.“  (S. 9)

 

Meine Meinung:

Das Märchen Rumpelstilzchen und seine Handlung dürften sicherlich den meisten Lesenden bekannt sein. Christian Handel hat dieses klassische Motiv nun aufgegriffen und daraus eine moderne Adaption gemacht.

 

Gleich zu Beginn begeistert die Geschichte mit einem extrem atmosphärischen und märchenhaft verwunschenen Setting. Dazu ein erster, wohl dosierter Schuss Spannung und eine Protagonistin, die einem einfach nur sympathisch sein kann. Obgleich der Verlauf der Geschichte durch das Grundkonzept natürlich in wesentlichen Details vorgezeichnet ist, vermag diese Story dennoch absolut zu faszinieren und zu fesseln. Sie ist düster und einnehmend, das Firnland eine gelungene Symbiose aus klassischem Märchenreich und moderner Phantastik. So zittert man mit Farah mit, hofft und bangt und ahnt natürlich trotzdem, welche Schicksalsschläge ihr noch drohen werden. Ohne sich von seinem literarischen Vorbild zu weit zu lösen, serviert uns der Autor aber dennoch die ein oder andere überraschende Wendung, was dieses Buch zu einem echten Page-Turner macht.

 

Den größten Geniestreich gibt es allerdings dann in den letzten kreativen Kapiteln zu bewundern. In den beiden Ying & Yang-artigen Feenreichen ergibt sich ein atmosphärischer Twist, an dem auch Tim Burton seine wahre Freude hätte. Darüber hinaus schafft es Christian Handel, seiner Geschichte etwas zu verleihen, das das Vorbild nicht hat: Eine storyübergreifende Klammer und ein bittersüßes Ende, dass die ganze Geschichte erst wirklich „rund“ werden lässt. Perfekt gemacht!

 

FAZIT:

Eine absolut gelungene Symbiose aus klassischem Märchen und moderner Phantastik.