Rezension

Eine mörderische Weihnachtsfeier

Zyankali vom Weihnachtsmann - Rex Stout

Zyankali vom Weihnachtsmann
von Rex Stout

Als Geschäftsmann gehört wohl eines ganz sicher zur Weihnachtszeit und das ist die jährliche Weihnachtsfeier. Auch Archie Goodwin ist zu einer eingeladen, aber erlebt neben den Feierlichkeiten einen Mord, bei dem der Täter etwas Eigenartiges an sich hat. Natürlich lässt es sich Nero Wolfe nicht nehmen, diesen Fall zu lösen und stößt dabei auf ein doch recht wirres Gestrüpp an Gefühlen, Geschäften und Anwesenden. 

 

Die Nero Wolfe-Kriminalromane haben es mir wirklich angetan. Ich habe in letzter Zeit viele schräge Detektive kennengelernt und vermute mittlerweile das dies eine Art Berufskrankheit sein muss. Bei Nero Wolfe ist es aber nochmal schräger, da der Detektiv nicht nur sehr eigen ist, sondern für seine Fälle meist nicht einmal das Haus verlässt. Dass es in diesem Buch einmal anders war, überraschte mich enorm. Allerdings war sein Charakter derselbe, was nicht unbedingt schlimm ist. Ich liebe es einfach, wenn er Personen, die glauben etwas Besseres zu sein, zurecht weißt.

 

So auch diesmal, da nicht nur Personen der besseren Kreise meinten sich empor zu heben, sondern auch verzweifelte Frauen, welche den Tod des geliebten Fast-Mannes einander zu schoben und sich gegenseitig fast zerfleischten. Doch so ganz blickte ich am Ende doch nicht durch die Geschichte, was ich sehr schade fand. Die Aufklärung des Falles verstrickte sich in so viele Namen, die unterschiedliches wollten, dass ich den Überblick verlor. Selbst nach mehrmaligen Lesen war es mir ein Rätsel wie man nun auf diese eine Person kam. 

 

Doch dies war mein alleiniges Problem, da ich ansonsten sehr geschmeidig durch die Geschichte kam und mit Spannung erwartete, wer sich wie vielleicht verdächtig machen würde. Dabei waren die Charaktere sehr hilfreich, da ihre detaillierten Persönlichkeiten gut in die Story eingebunden waren. Wer es am Ende war und wie es aufgeklärt wurde überraschte mich, auch wenn ich wie gesagt den Zusammenhang nicht verstehen wollte. 

 

Ein Highlight war dann aber wieder das Nachwort, welches aus dem Nähkästchen plauderte und noch etwas mehr auf die Geschichte einging. Ich fand es auch diesmal unglaublich spannend, da erzählt wurde, wie es die Geschichte zum Buch schaffte. Immerhin waren in den 1950er Jahren Zeitungen und Zeitschriften immer mehr im Kommen und somit auch Ausschnitte mit Rex Stouts Werken. Ein Krimi mit Geschichte.

 

 

Dieser Fall brachte mich tatsächlich an meine Grenzen der Vorstellungskraft, da ich mir die Aufklärung des Falles bis jetzt nicht erklären kann. Das ist sehr schade, da die Auflösungen sonst sehr gut erklärt waren. Aber ich hatte trotzdem meinen Spaß, da die Geschichte bis zur Auflösung sehr viele unterhaltsame Momente bot.