Rezension

Eine nicht ganz einfache Liebe

After passion
von Anna Todd

Bewertet mit 5 Sternen

Theresa, Tessa genannt, hat ihr Leben darauf hingearbeitet, an der selben Uni angenommen zu werden wie ihre Mutter. Es ist ihr gelungen, für die WCU die Zulassung zu bekommen.
Als sie jedoch mit ihrer Mutter und ihrem Langzeitfreund Noah dort ankommt und sie das Zimmer in Augenschein nehmen, sind sie über die Mitbewohnerin Steph und deren tätowierte und gepiercte Freunde regelrecht entsetzt. Tessas Mutter hätte am liebsten gesehen, dass diese in ein anderes Zimmer zieht, aber nach dem freundschaftlichen Empfang von Steph selbst entschließt sich Tessa, in diesem Zimmer zu bleiben.
Steph versucht, Tessa auf diverse Partys zu schleppen und obwohl sich diese sich anfangs sträubt, geht sie mit, nicht ahnend, dass nichts mehr so sein wird, wie es war...

Obwohl Tessa Hardin schon bei der Besichtigung des Zimmers getroffen hatte und mehr oder weniger entsetzt von ihm war, findet sie ihn faszinierend. Er ist tätowiert und gepierct und scheint auch noch einen wilden aufbrausenden Charakter zu haben. Aber nach dem ersten Kuss spürt sie, dass da etwas ist, etwas ganz großes. 
Sie sieht Hardin mit anderen Augen und beginnt sich langsam in ihn zu verlieben. Lange ringt sie mit sich und ihrer Liebe zu ihrem Freund Noah, den sie schon von klein auf kennt und doch ist die Anziehungskraft zwischen Hardin und Tessa stärker als ihre langjährige Beziehung. Was soll sie machen, wie soll sie sich entscheiden?

Die Autorin Anna Todd hat mit ihrem Debütroman eine Liebesgeschichte geschrieben, die ihresgleichen sucht. 
Eine Liebe, in der die beiden nicht wirklich miteinander können, aber auch nicht ohne einander. Als Leser taucht man ständig ein in die Wechselbäder der Gefühle. Zwischen heftigen Streit- und Wutszenen erlebt man tiefgehende Liebesszenen, die einen berühren. 
Tessa hat sich hoffnungslos in Hardin verliebt, sieht aber keine Zukunft, denn Hardin will keine Freundin und denkt nicht daran, sich zu binden. Sie versucht, hinter seine zornige Fassade zu blicken und erhält nur kleine Einblicke. Hardin bleibt dem Leser auch fast bis zum Schluss geheimnisvoll, denn es gibt so einiges, was er verbergen will.

Neben dieser heftigen Beziehung zwischen Tessa und Hardin gibt es auch noch andere Schwerpunkte, die Hardin betreffen. Sein Verhältnis  zu seinem Vater bleibt lange ungeklärt wie auch das Rätsel und die Ursache seiner heftigen Albträume.
Aber Tessa, wissbegierig  und neugierig, versucht das Geheimnis Hardin zu knacken. Es ist eine komplizierte Beziehung und als Leser wünscht man sich, es möge alles gut werden und die beiden doch so verschiedenen Menschen, die außer der Liebe zur Literatur nichts gemeinsam haben, mögen sich endlich finden.
Das Buch benötigt 700 Seiten, um zu einem Ende zu kommen, einem Ende mit Paukenschlag. Ein Ende, mit dem nicht zu rechnen war und das zumindest mich sehnsüchtig wartend auf Band 2 zurücklässt.

Das Cover des Buches und auch der gesamten Reihe ist einfach wunderbar gelungen. Es kommt ohne kitschige Fotos oder Zeichnungen aus. Abgebildet ist ein Swirl (Kringel oder Wirbel) mit Blumenmotiven und leicht in 3D geprägt. Alles in grau / schwarz gehalten bis auf das Wort "passion", das in einem Pinkton daherkommt. Einfach nur schön.

Trotz der 700 Seiten, vor denen mir anfangs ein wenig gegraut hatte, ließ sich das Buch sehr gut lesen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig gehalten und die Seiten lesen sich fast von allein. Ein absoluter Lesegenuss.
Nun heißt es warten auf Teil 2, aber bis dahin kann ich diesen Teil schon mal wärmstens empfehlen.