Rezension

Eine positive Überraschung mit viel Spannung

Sterbetag - Shannon Kirk

Sterbetag
von Shannon Kirk

Bewertet mit 4.5 Sternen

Meinung:
Ich muss ja sagen, dass mich hier zuerst das Cover angesprochen hat. Ich finde es total realistisch gestaltet und ich habe jedes mal das Gefühl, dass sich die Hände dort wirklich abzeichnen. Also eigentlich voll simpel, aber mich hat es gepackt.

Als ich dann erfahren habe, dass es sich eigentlich um den zweiten Teil einer Reihe handelt, was ich vorher nicht mitbekommen hatte, war ich irgendwie etwas skeptisch. Es ist zwar bei Thrillern zum Glück oft so, dass man einzelne Teile auch unabhängig voneinander lesen kann, aber trotzdem hat mich das irgendwie etwas abgeschreckt, genauso wie der Aufdruck Psychothriller, weil ich unter dieser Bezeichnung auch schon einige Geschichten gelesen habe, die für mich Dramen und keine Thriller waren.

Also kurz gesagt, bin ich nach der ersten Vorfreude eigentlich mit wenig Erwartungen an die Geschichte ran gegangen und wurde umso mehr positiv überrascht. Denn die Geschichte startet direkt ab dem ersten Wort total spannend und mitten in der Handlung und hat mich sofort mitgerissen und auch die meiste Zeit nicht mehr los gelassen.

Wir starten in der Gegenwart, also 18 Jahre nach Lisas Entführung und gleich mit dem Mord an ihrer Mutter, der Lisa erstmal aus der Bahn wirft und das, obwohl sie die seltene Fähigkeit besitzt, ihre Gefühle abschalten bzw. steuern zu können. Lisa weiß genau, wer ihre Mutter umgebracht hat und will die Hintermänner noch mehr zur Strecke bringen, als zuvor schon, aber dafür muss sie ihren Plan durchziehen, den sie in den letzten 18 Jahren minutiös geplant und vorbereitet hat. Somit muss sie erstmal fliehen, damit sie ihre letzten Vorbereitungen noch abschließen kann. Doch natürlich haben ihre Gegner andere Pläne.

Deshalb beginnt ein Katz- und Maus-Spiel, bei dem Lisa und ihre Verbündeten versuchen ihren Plan durchzuziehen und man zwischendurch aber auch erfährt, was damals genau passiert ist und auch, was sich in den Jahren dazwischen alles ereignet hat. Es gibt nämlich auch Einblicke in andere Perspektiven und Rückblenden, sodass man alles wichtige erfährt und mit der Zeit auch einen guten Gesamteindruck der Situation und der letzten 18 Jahre erhält.

Dabei muss ich wirklich sagen, dass das Spannungslevel immer extrem hoch gehalten wird. Die Seiten sind nur so dahingeflogen und auch wenn alles schon recht speziell und vielleicht auch nicht wirklich total authentisch war, habe ich es mir beim Lesen glaubhaft vorstellen können und das finde ich immer ein positives Zeichen.

Leider hatte ich am Ende etwas das Gefühl, dass alles doch etwas zu einfach und leicht von der Hand ging. Pläne klappen ja selten wirklich genauso, wie man es sich vorstellt. Weshalb ich am Ende nicht mehr ganz so gefesselt und überzeugt war, wie vom Rest. Aber wirklich, das ist Kritik auf hohem Niveau, da das Ende an sich schon zufriedenstellend ist, auch wenn es nochmal ein paar Nebenfragen aufwirft, die auf einen dritten Teil verweisen.

Fazit:
Ein Thriller, der mich mit seinem hohem Tempo, der großen Spannung und dem mitreißendem Schreibstil wirklich positiv überrascht hat. Ich war beim Lesen gefesselt und trotz der teils etwas abgedrehten Handlung wirklich hautnah dabei. Als Kritikpunkt muss ich anbringen, dass am Ende alles etwas leicht von der Hand ging, und ich mir da vielleicht noch eine unerwartete Wendung gewünscht hätte. Aber auch so ist das Ende zufriedenstellend und ich kann den Thriller wirklich nur empfehlen, auch wenn man den Vorgänger nicht kennt, so wie es bei mir der Fall war.
 

Kommentare

hobble kommentierte am 14. April 2020 um 07:23

was fürs wunschregal