Rezension

Eine rasante, chaotische Liebeskomödie zwischen zwei Frauen! Absolut lesenswert!

Violett ist erst der Anfang - Judith Hüller

Violett ist erst der Anfang
von Judith Hüller

Bewertet mit 5 Sternen

Der direkte Schreibstil von Judith Hüller hat mich von Anfang an gefangen genommen. Die Autorin schreibt einfach "frei Schnauze" drauf los und es wirkt so, als hätte ich eine Freundin neben mir sitzen, die mir von ihren Abenteuern erzählt. Allein schon ihre Art Dinge auszudrücken treffen absolut meinen Nerv, sodass ich ziemlich viel am kichern war. Einzig allein die Bennenung der Personen war manchmal etwas anstrengend. Die Geschichte ist aus der Sicht von Jule geschrieben, die ihre Kollegin Ewa auch gerne mal Frau B. nennt. Für mich drückt sowas immer eine gewisse Distanz aus, die aber zwischen den beiden nicht zu herrschen scheint. Irgendwie war das schon etwas verwirrend und zu beginn war es mir gar nicht richtig bewusst, dass Ewa und Frau B. die gleiche Person sind.
Als Leserin wird man gleich mitten ins Geschehen geworfen und darf beobachten wie Jule ihre Hingabe zu Frauen entdeckt. Auch Ewa ist in der Beziehung ein unbeschriebenes Blatt und ist von allem Neuen erstmal total überrascht. Die Autorin nimmt an dieser Stelle auch kein Blatt vor den Mund und ich wusste zu jeder Zeit wo sich Jules Zunge bei dem Kuss ganz genau befindet.
Die Geschichte ist detailliert, chaotisch, witzig und doch romantisch. Definitiv nichts für prüde Leser und Leserinnen, denn wo sich Lesben auf dem Cover und im Klappentext befinden, sind auch Lesbenszenen im Buch! Und mit den Szenen geizt Judith Hüller definitiv nicht.
"Violett ist erst der Anfang" sticht nicht nur durch die lesbische Liebesgeschichte aus dem Chick-Lit-Alltagsbrei heraus, sondern auch durch eine kreative und rasante Geschichte! Obwohl ich zu Anfang skeptisch war, ob eine Liebesgeschichte zwischen zwei Frauen etwas für mich ist bin ich nun absolut überzeugt!