Rezension

Eine reale historische Geschichte

Désirée - Annemarie Selinko

Désirée
von Annemarie Selinko

Bewertet mit 5 Sternen

Ich habe das Buch mit 18 Jahren zum ersten Mal gelesen. Und war begeistert. Auch heute, mit 62 Jahren, habe ich diese süße Liebesgeschichte nicht vergessen.

Bernadine Eugénie Désirée Clary, Seidenhändlertochter aus Marseille, bekommt ein Tagebuch geschenkt. Wie ihr Vater kurz vor seinem Tod noch sagt, soll sie darin die Lebensgeschichte der Bürgerin Clary niederschreiben.

Die Geschichte beginnt mit der Verhaftung des Bruders Etienne. Gemeinsam mit ihrer Schwester Julie vrsucht sie, ihn aus dem Gefängnis zu holen. Leider schläft sie im Warteraum ein, Julie konnte sie nicht wecken. Dort wird sie von Joseph Buonaparte spät abends gefunden und er begleitet sie auch nach Hause, wo Eugénie schon sehnlichst erwartet wird. Etienne ist längst wieder frei.

Eugénie hat Joseph und seinen Bruder, den unbedeutenden General Napoleone, zu sich nach Hause eingeladen. Was ihre Mutter, ihren Bruder und Julie empört. Allerdings kann man das auch nicht rückgängig machen.

Die Schwester verliebt sich in Joseph, ohne zu sehen, dass Joseph mehr an der Mitgift interessiert ist. Es kommt zur Hochzeit und die diversen Familienangehörigen von Joseph und Napoleone werden sehr plastisch mit in die Geschichte involviert. Auch Napoleone hält um die Hand von Eugénie an. Etienne stimmt nur zögernd zu, da Eugénie noch sehr jung ist und es Vorbehalte gegen die Uonapartes gibt.

Nach über einem Jahr und diversen Gerüchten später macht sich Eugénie auf den Weg nach Paris, um ihren Verlobten zu besuchen. Sie versucht, sich alleine Einlass bei einer Promiparty zu verschaffen, was aber misslingt. Sie ist nicht richtig gekleidet und Frauen ohne Herrenbegleitung sind nicht erwünscht. Darauf spricht sie den nächsten Herrn an, der alleine kommt. Jean-Baptiste Bernadotte nimmt sie dann mit ins Geschehen.

Und dort sieht Eugénie ihren Napoleon neben Josephine (die er im gleichen Jahr noch heiratet) und verlässt fluchtartig das Haus. Jean-Baptiste findet sie auf einer der Pariser Brücken und sie fahren zum ersten Mal gemeinsam durch das nächtliche Paris. Er macht ihr einen Antrag, den lehnt sie aber ab, weil sie zu klein ist.

Nach ihrer Rückkehr nach Marseille wird sie krank. Als sie gesund ist, bittet sie darum, nur noch mit Désirée angesprochen zu werden.

Zwei Jahre später treffen sie sich zufällig bei Joseph und Julie bei einer Abendveranstaltung wieder. Jean-Baptiste ist irritiert und macht ihr während des Essens einen erneuten Heiratsantrag. Im Jahr darauf, am 04. Juli 1799, kommt Sohn Oskar zur Welt.

Im weiteren Verlauf der Geschichte erzählt Désirée ihre Erlebnisse aus ihrer Sicht weiter. Die Regierungsämter ihres Ehemannes innerhalb und außerhalb Frankreichs, die Ernennung zum Marschall, die Krönung Bonapartes zum Kaiser, die Entwicklung der verschiedenen Bonapart-Kinder, die verschiedenen Kriege Napoleons und die Adoption Jean-Baptistes durch den schwedischen König. Natürlich auch ihre Stippvisite in Schweden. Sie kehrt dann noch für ein paar Jahre zurück nach Frankreich.

Bei einigen wichtigen Anlässen treffen Désirée und Napoleon im Verlaufe der Jahre aufeinander.

Flott geschrieben. Das Buch endet am Vorabend ihrer Krönung. Denn da endet die Geschichte der Bürgerin Désirée Clary.