Rezension

Eine Reihe, die leider einfach nicht meinen Erwartungen entspricht, aber dennoch fesselt

Throne of Glass - Kriegerin im Schatten - Sarah Maas

Throne of Glass - Kriegerin im Schatten
von Sarah J. Maas

Inhalt 
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Celaena ist nun der Champion des Königs und hat ein eigenes Aufgabenfeld dazubekommen. Sie soll die unbequemen Widersacher des Königs aus dem Weg räumen, möglichst schnell und effizient. Nach einigen Missionen erhält Celeana einen ganz speziellen Auftrag, nun soll sie nicht nur entfernte Lords töten, sondern im Herzen der Stadt agieren. Ihr erstes Opfer ist ein nur allzu bekannter Mensch aus ihrer Vergangenheit. Für Celaena ist es an der Zeit eine Entscheidung zu treffen...

Mein Eindruck
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Ich will gar nicht verschweigen, dass mich "Throne of Glass #1" sehr enttäuscht zurückgelassen hatte. Eigentlich hat die Autorin eine tolle High Fantasy Welt geschaffen, in die ich am liebsten sofort eingetaucht wäre und nie wieder hätte verlassen wollen. Doch Hauptfigur Celaena hat für mich ein gleichbleibendes Problem, an dem auch die Fortsetzung nichts ändern konnte.

Eine Assassine ist für mich ein hochintelligenter Mensch, der durch planvolles und durchdachtes Vorgehen sein Ziel erreicht. Sie sollte vor allem daran interessiert sein, ihre Arbeit möglichst sauber durchzuführen und so wenig wie möglich aufzufallen. Auftragsmörder agieren im Verborgenen, sie nutzen die Schatten für ihre Zwecke und sind schneller wieder verschwunden, als man ihr Auftreten bemerkt hätte. Celaenas Ausbildung zur Meuchelmörderin schien wohl einige Lücken gehabt zu haben.

Sie versucht zwar ab und an ihr Vorgehen zu planen, schmeißt diese Pläne dann aber auch gerne über den Haufen und rennt einfach mal mit dem Kopf gegen die Wand. Sie schert sich nicht darum, ob sie erwischt wird, oder ob sie sogar lebend aus der Situation rauskommt. Dieses Bündel an wackeligen Emotionen ist keine professionelle Assassine! Es ist schön, dass die Autorin ihr ein ordentliches Temperament verschafft hat, um sie nicht langweilig wirken zu lassen. Doch was zu viel ist, ist zu viel. Celaena schlägt sogar auf wehrlose magische Türen ein, wenn sie ihr auf die Nerven gehen. Also im Grunde ist sie einfach nur ein Haudrauf, der sich selten beherrschen kann. 

Sieht man darüber hinweg bekommt man mit dem zweiten Band ein unterhaltsames und spannendes Lesevergnügen geboten. Fand man die Spiele aus "Throne of Glass #1" ähnlich fad wie ich, bekommt man hier nun endlich echte Action geboten. Zu Beginn wird einem da zwar ein kleiner Dämpfer verpasst, danach geht es aber aufwärts. Für meinen Geschmack hätte in der ersten Hälfte des Buches noch mehr passieren können, aber im Vergleich zu Band 1 will ich mich mal nicht beschweren. Und kurz zur Liebesgeschichte: viel besser! Weg von der Dreiecksbeziehung, klare Fronten und eine wirklich rührende Annäherung. Das hätte ich vorher nicht erwartet.

Mit der Hälfte des Buches gibt es einen Wendepunkt, der die Geschichte und sein Potenzial noch einmal in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt. Von da an geht es Schlag auf Schlag bis hin zum Finale am Ende. Wäre ein Aspekt nicht absolut plump und vorhersehbar gewesen, dass er mir ganz schön sauer aufgestoßen ist, hätte ich wohl sogar 4 Sterne gegeben. Dafür will ich nun trotzdem wissen, wie es ausgeht, auch wenn ich Celaena noch immer für eine Mogelpackung halte.

Fazit 
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Fehlte einem in Band 1 der Kick, kann man sich vor allem ab der Hälfte in "Throne of Glass - Kriegerin im Schatten" nicht mehr beschweren. Es ist eine Fortsetzung, die sich entwickelt hat und auch mit seiner Liebesgeschichte den Auftakt um einiges toppt. Nichtsdestotrotz wird Celaena mit ihrem aufbrausenden und planlosem Verhalten wohl nie die Assassine sein, die ich mir gewünscht hätte. Aber die Richtung, in die Band 3 zu gehen scheint, sieht mir nach einer tollen Idee aus! Also ich bin nach dem sehr enttäuschenden Auftakt dann doch gefesselt und lasse mich gerne noch einmal eines besseren belehren.