Rezension

Eine Reise durch verschiedene Leben

Die Mitternachtsbibliothek -

Die Mitternachtsbibliothek
von Matt Haig

Bewertet mit 4 Sternen

Die 35-jährige Nora findet sich inmitten einer riesigen Bibliothek wieder, nachdem sie verzweifelt versucht hat, sich das Leben zu nehmen. Dort bekommt sie die Chance zu sehen, wie ihr Leben anders hätte laufen können, wenn sie bestimmte Entscheidungen von sich anders getroffen hätte und vielleicht dabei wieder den Sinn des Lebens zu finden.

Die Sprecherin Annette Frier liest das Hörbuch sehr lebendig und angenehm und durch verschiedene Ton- und Stimmlagen schafft sie es, dass man das Gefühl hat, man hat mehrere Charaktere vor sich. Zudem wurden die vielseitigen Gefühle sehr gut durch Friers Stimme transportiert.

Das Buch beginnt damit, dass man erstmal in Noras Leben eingeführt wird, um zu verstehen, welche Personen und Geschehnisse zu ihrem Suizid geführt haben. Ich konnte mich dabei gut in sie hineinversetzen und man konnte regelrecht ihre Verzweiflung spüren. Richtig los geht die Geschichte dann, als Nora für sich in der Mitternachtsbibliothek verschiedene Leben auswählen kann, die sie lieber gelebt hätte. Dabei war besonders spannend zu sehen, dass auch bei anderen Entscheidungen im Leben, die man im Nachhinein vielleicht für besser erachtet hätte, nicht immer alles so perfekt ist, wie man es erwartet hätte. Dieser Teil hat sich für mich etwas an der einen oder anderen Stelle gezogen, aber trotzdem konnte man dadurch einen guten Einblick in Noras Gefühlswelt bekommen. Lediglich das Ende hätte ich mir noch etwas ausführlicher gewünscht, da es für mich ein bisschen plötzlich kam.

Haig hat einen wortgewandten, philosophischen Schreibstil, der mir sehr gefallen hat und aus dem Buch kann man definitiv mitnehmen, dass nicht immer alles kommt, wie man es erwartet, dass man nicht aufgeben sollte, auch wenn nicht immer alles gut läuft und dass man die Dinge wertschätzen sollte, die man hat.