Rezension

Eine Reise in die Welt der schönen Bilder

Die Fotografin - Am Anfang des Weges - Petra Durst-Benning

Die Fotografin - Am Anfang des Weges
von Petra Durst-Benning

Bewertet mit 5 Sternen

" Die Fotografin" von Petra Durst-Benning ist ein historischer Roman von den Anfängen und Revolution der Fotografie, die eine Frau ihre ganze Leidenschaft schenkt.

Minna Reventlow, genannt Mimi, muss sich in der Männerwelt behaupten und begibt sich auf einen gewagten Weg als Wanderfotografin. Ihre Leidenschaft hat sie von ihrem geliebten Onkel Josef, der als Wanderfotograf schon seit vielen Jahren durch die Lande zieht. Als Kind hat sie das Schöne in der Bildgebung erkannt und hat gegen alle Bedenken der Eltern eine Ausbildung als Fotografin absolviert.

Als sie schon einige Jahre erfolgreich unterwegs ist und sich einen Namen gemacht hat, glaubt sie am Ziel angekommen zu sein. Doch dann erreicht sie ein beunruhigender Brief der Mutter. In dem bittet Amelie Reventlow ihre Tochter, nach Laichingen in die schwäbische Alb zu reisen, um nach ihren Onkel zu schauen, der vor Monaten an einer Lungenentzündung erkrankt war.

Dort angekommen muss sie erkennen, dass der Aufenthalt bei ihrem Onkel nicht mit ein paar Tagen abgetan ist, da der Gesundheitszustand des Onkels sehr beängstigend ist.

Josef ist vor Jahren seiner gefundenen großen Liebe gefolgt und hat sie in Laichingen niedergelassen und ein Fotoatelier eröffnet. Doch seine Liebe ist gestorben, so ist er auf sich allein gestellt.

Als Mimi nach einiger Zeit des Bangens die erschütternde Diagnose des Arztes hört, entschließt sie sich, ihren Onkel zu pflegen. Sie hat das Atelier wieder auf Vordermann gebracht und möchte den Laden führen. Manches Mal kommen jedoch auch kleine Zweifel in ihr auf, wie ihr weiteres Leben auf Wanderschaft aussehen wird. Zum Freundschaften schließen ist nie genügend Zeit, wie soll sie da noch einen Mann für die Liebe finden?

Die Menschen in Laichingen sind sehr arm um ihr hart erarbeitetest Geld für eine Fotografie auszugehen. Und die Oberschicht steht Mimi skeptisch gegenüber. Denn sie ist eine Frau der Moderne und fotografiert nicht alt -hergebracht. Sie möchte ihren Bildern Leben einhauchen. Bisher ist sie damit sehr erfolgreich gewesen. Aber viele der Laichinger sehen dies als Gotteslästerung, sie wollen am Althergebrachten festhalten. Nur ein paar wenige sind von Mimi und ihrer Fotografi angetan.

Dann tritt ein Mann in ihr Leben. Dieser ist gegen alles Althergebrachte, hat aber seine ganz eigenen Ansichten. Werden die beiden sich verlieben? Können ihr die paar wenigen Menschen in Laichingen, die auf ihrer Seite sind helfen um das Eis zu brechen?

 

Meine Meinung:

Vom ersten Moment an habe ich mich in dieser schönen Geschichte aufgehoben gefühlt. Mimi Reventlow ist mir von Beginn an sympathisch gewesen und ans Herz gewachsen. Ist sie doch eine der Frauen, die sich zur damaligen Zeit gegen alle Vorurteile, eine Frau seie fehl am Platze bei ihrer Berufswahl in der Männerwelt. Denn sie konnte mit ihrem Enthusiasmus zeigen, dass dies nicht stimmt.

Die Autorin hat es mir mit ihrem herrlichen Schreibstil auch nicht schwer gemacht. Sehr detailgetreu beschreibt sie das Leben der Laichinger, ohne dabei die Geschichte damit zu überlagern. Es ist oft sehr emotional aber auch humorvoll. Petra Durst- Benning hat mir gezeigt wie glücklich ich mich schätzen kann in diesem Jahrhundert zu leben. Denn die alten Traditionen, wo Männer seit Generationen ihren Ahnen in ihrer Arbeit folgen und Frauen ein tristest Leben führen müssen, sind in ihrer Beschreibung kaum auszuhalten. Die Hoffnungslosigkeit der jungen Generation, in der sie gefangen sind, zeigt ein Bild der Trostlosigkeit. Aber ich hoffe auf ihre Kampfesmut, sich dem entgegen zu stellen, wo sie doch andere Vorstellungen vom Leben haben. Sie möchten mit den alten Traditionen brechen und das hat mich begeistert. Die Autorin beschreibt sehr bildlich, welchen Mut es bedarf sich dem entgegen zu stellen.

Auch die historischen Hintergründe sind spannend und informativ geschildert, was natürlich guten Recherchen zur Grundlage liegt.

Ich bin jetzt schon auf den zweiten Teil gespannt und kann es kaum erwarten die Fortsetzung zu lesen.

Ich spreche hiermit eine Leseempehlung aus, es Lohn sich auf jeden Fall, sich mit Mimi auf den Weg zu machen.