Rezension

Eine Reise über das Meer, hinein ins ungewisse

Über uns der Himmel, unter uns das Meer
von Jojo Moyes

Bewertet mit 4 Sternen

Ich sollte wahrscheinlich hierzu erwähnen, dass es bei diesem Buch um den ersten Roman handelt, den ich von Jojo Moyes gelesen habe. Die Geschichte dreht sich, anders als im Klappentext angegeben, nicht nur um die ehemalige Krankenschwester Frances, die Geschichte begleitet auch die drei anderen Frauen, und späteren Kojenmitbewohner Frances', Avice, Jean und Margeret. Und jede dieser Frauen trägt ihren ganz individuellen Teil, dazu bei, dass diese Geschichte so wurde, wie sie wurde: Nämlich einfach herzergreifend! Diese vier Frauen verbindet Eines: Sie alle vier lassen ihre Heimat, Australien, hinter sich und begeben sich auf die abenteuerliche Überfahrt auf dem Flugzeugträger Victoria. Sie alle haben keine Ahnung, was sie in ihrer neuen Heimat England erwartet. Erschwerend hinzu kommt noch, dass es nicht gerade selten ist, dass Ehefrauen, sollten sie denn irgendwann mal in England ankommen, oft von ihren Männern nicht mehr erwünscht sind, und daher wieder zurückgeschickt werden. Einige Frauen erreicht diese Nachricht auch schon auf der Reise selbst, was auch bei unseren vier Hauptpersonen regelmäßig ungute Gefühle aufkommen lassen, sollten sie einen Brief von ihren Männern bekommen, der nicht erwartet wurde. Und genau hier, finde ich hat Moyes ein kleines Meisterwerk vollbracht. Die Geschichte und auch die Emotionen der vier Damen werden so authentisch beschrieben, dass ich nicht selten selbst das Gefühl hatte, eine Hiobsbotschaft zu erhalten. Das Damoklesschwert, dass ihre Zukunft nur in den Händen ihrer Männer liegt, die sie oftmals nur wenige Tage kannten, bevor sie sie ehelichten, lies mehr als einmal die Frauen an der großen Liebe zweifeln. Moyes bedient sich für dieses Buch einer wahren Begebenheit und setzt ihre Protagonistinnen hier ein. Das und die Tatsache, dass die Autorin den Leser mit ihrer bildhaften und mitreißenden Schreibart in die Geschichte entführt, sorgten bei mir für ein Gänsehaut Erlebnis der Extraklasse. Die Charaktere von Frances, Avice, Jean und Margaret könnten nicht unterschiedlicher sein und dennoch geht einem beim Lesen das Herz auf, wenn die vier beginnen ein Band der Freundschaft zu knüpfen. Frances' Geheimnis, welches sie (wie im Klappentext angekündigt) im Laufe der Überfahrt einholt, war leider für mich jetzt nicht wirklich überraschend und ein wenig vorhersehbar. Der Umgang der Mitreisenden aber mit dieser - für sie - unerwarteten Situation war aber ein weiterer Beweis für Moyes' ausgezeichnete Authenzität beim Schreiben. Kein Charakter wirkte überspitzt oder unrealistisch cool. Generell war die Charakterentwicklung ein Punkt, der mich von sich überzeugen konnte. Nicht viele Autoren bekommen es hin mehrere Protagonisten nebeinander auftreten zu lassen ohne, dass einer von ihnen zu kurz kommt, oder einfach nur unrealistisch wirkt. Die Charaktere in diesem Buch aber bleiben sich allesamt immer treu und reagieren so auf neue Situationen beziehungsweise Menschen, wie man es von ihnen erwartet hätte. Mit der Zeit sind mir einige der Charaktere so "ans Herz gewachsen", dass es mir schwer viel die letzten Seiten dieses Buches zu lesen, weil ich das Gefühl hatte mich auf ewig von ihnen verabschieden zu müssen.

Fazit:                                                                                   

Grandios! Bildgewaltig, spanndend und hochemotional. Taschentücher bereithalten!

Viel Spaß beim Lesen!

Bis bald!

Kommentare

Salome kommentierte am 09. März 2016 um 10:08

freue mich schon sehr auf dieses Buch