Rezension

Eine Reise zu sich selbst

Und plötzlich Liebe - Myriam Klatt

Und plötzlich Liebe
von Myriam Klatt

Bewertet mit 3 Sternen

Maja lebt ihr kleines Leben als Angestellte eines Reisebüros, mit ihrem Freund Stephan zusammen in einer Wohnung. Alles hat seinen Platz, alles hat seine Ordnung. Doch Maja hat ein Problem, denn sie kann einfach nicht Nein sagen und wird so von allen ausgenutzt. Als ihre Chefin sie auf eine Reise nach Südamerika schickt, ist die mit Flugangst gestrafte Maja fix und fertig. Doch das Abenteuer, in das sie sich stürzen muss, zeigt ihr auch, dass sie stärker ist als alle denken.

Ich mochte Maja, auch wenn ich über ihre Naivität oft den Kopf schüttelte. Wie sie sich von allen ausnutzen lässt, hat mich total geärgert. Ihre Chefin, die mal eben so über ihr Leben bestimmt, ihre sogenannten Freundinnen, die ihr ständig über den Mund fahren, ihr gar keine Gelegenheit geben, mal Nein zu sagen, wenn sie wieder mal ihre Kinder bei ihr abladen, um ins Spa zu gehen, denn das Kindermädchen hat sich krank gemeldet. Ich fand es furchtbar. Ja, ich kenne auch solche Leute, die immer und überall helfen, und ich selbst bin auch jemand, der gerne mal einspringt, wenn jemand in der Familie oder im Freundeskreis Hilfe benötigt, aber ich ziehe eine Grenze, wenn ich merke, dass ich ausgenutzt werde. Und das hätte Maja auch mal gut getan.

Fand ich ihre Art und die Art, wie alle mit ihr umgehen, am Anfang noch witzig, hat es mich im Laufe des Buches doch etwas genervt. Besonders negativ ist mir aufgestoßen, als Maja ihre Reise nach Südamerika antritt und es nicht schafft (ich meine: Hallo, sie ist Angestellte in einem Reisebüro, bei der ich wohl lieber keine Reise buchen würde!) die Reise so zu buchen, dass sie auch nach der Ankunft in einem Hotel unterkommt. Das mochte ich nicht. Und auch Nilo, der Tourguide, mit dem sie sich treffen muss, und der mit seiner schleimigen Art irgendwie widerlich rüberkam, habe ich nicht gemocht. Und ich mochte nicht, dass Maja zu ihm nicht einfach Nein sagen konnte, obwohl klar war, dass ihre Chefin sie auf diese Reise geschickt hat, obwohl der Deal gar nicht zustande kommen sollte.

Na ja, insgesamt fand ich Majas Geschichte schon irgendwie witzig, aber über weite Strecken nervte mich ihre Art dann halt doch sehr. Eine Sommerlektüre, die ich ganz nett fand, aber leider nicht mehr!