Rezension

Eine Reise zum inneren Wachstum

Der Panzer des Hummers -

Der Panzer des Hummers
von Caroline Albertine Minor

Drei erwachsene Geschwister, die sich nach dem Tod der Mutter mit sich und ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Die Autorin begleitet Ea, Niels und Sidsel und das Medium Beatrice an fünf Tagen in ihrem Leben und viel wichtiger in ihren Gedanken.

Als ich die Inhaltsangabe des Buches gelesen habe, hat es mich gleich angesprochen, denn ich mag solche Familiengeschichten, die sich sehr mit dem Inneren und den Auswirkungen der Familiengeschichte auf die eigene Lebensgeschichte beschäftigen. Und doch viel es mir am Anfang schwer, in die Geschichte hinein zu kommen. 

Caroline Albertine Minor beschreibt jeweils eine Person in einem Kapitel und springt dann zum nächsten Kapitel und zur nächsten Person und hat zusätzlich noch Kapitel eingebaut, in denen sich die Eltern, Charlotte und Troels, in einer Art Zwischenwelt miteinander auseinandersetzen. Doch nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, begann die Geschichte bzw. begannen die Geschichten der einzelnen Protagonisten mich doch zu bannen, denn ich hatte immer mehr Lust, dieses Buch weiterzulesen, was ja an sich ein sehr gutes Zeichen ist. 

Es ist ein leises Buch, wie ich sie mag, das sich sehr mit dem beschäftigt, was im Inneren der Personen und hier auch im Inneren der Familie Gabel passiert. Welches Ereignis und welches Verhalten hat wen von den Geschwistern auf seine ganz besondere Art geprägt und hat Auswirkungen auf die Geschwister als Erwachsene? Inwieweit hat der Vater durch seine häufige Abwesenheit, die da war, auch wenn er real vor Ort war, die Familie beeinflusst? Wie hat die Mutter gewirkt und wie war die Beziehung der beiden untereinander?

Diese Fragen beantwortet das Buch auf ganz subtile Art und es beschreibt auch viel, wie viel Zuneigung es trotz vieler Verletzungen in dieser Familie gibt. Es beschreibt, wie schwer es ist, den eigenen Weg zu finden und bestimmte Dinge loszulassen, um darum zu wachsen. Und dies ist etwas, mit dem sich nicht nur die Personen im Buch beschäftigen. Dies kennen höchstwahrscheinlich die meisten von uns. 
Dies alles gelingt der Autorin und sie hat eine ganz besondere Art sich auszudrücken, so dass es bei mir auch mal wieder dies ist, was den Ausschlag gibt, sich näher mit dem Buch zu beschäftigen. Es ist eines dieser Bücher, das einen erst langsam in die Geschichte bringt und es eher etwas für diejenigen, die ruhige Bücher mögen. 

Es ist keine Actiongeschichte, eher eine leise Reise zum inneren Wachstum.