Rezension

Eine Reise zurück in die italienische Renaissance

Raffael - Das Lächeln der Madonna - Noah Martin

Raffael - Das Lächeln der Madonna
von Noah Martin

Bewertet mit 5 Sternen

Raffael, geboren 1483 in Urbino, gestorben 1520 gestorben ihn Rom. Maler und Architekt der Renaissance, dieser faszinierenden Epoche, der wir so viele weltberühmte Werke und Baudenkmäler verdanken. Zeitgenosse Michelangelos und Leonardos, Womanizer und Madonnenmaler. Ein Ausnahmekünstler mit vielen Facetten.
Und genau dieser Raffael steht im Zentrum des Romans von Noah Martin, der damit nicht nur eine lesenswerte Künstlerbiografie sondern auch einen historischen Roman geschrieben hat, der den Leser in das Italien einer längst vergangenen Zeit entführt.

Sein Werdegang ist erstaunlich. Früh auf sich allein gestellt, übernimmt der talentierte Junge die Malerwerkstatt seines Vaters, verlässt seine Heimat wegen politischer Unruhen in Richtung Perugia und holt sich bei Meister Perugino den letzten Schliff. Hier entstehen auch seine ersten Meisterwerke. Über Città di Castello dann nach Florenz und schlussendlich nach Rom. Seine Dienste stellt er überwiegend dem Klerus zur Verfügung, aber nimmt auch Aufträge solventer Bürger an.

Er ist ruhelos, im Leben wie in der Liebe, und es sind viele Frauen, die seinen Weg kreuzen. Doch keiner fühlt er sich so verbunden wie Margaretha Luti, der Fornarina,  der er in zahlreichen Bildern ein Denkmal setzt. 1520 stirbt er, gerade einmal 37 Jahre alt.

Ma merkt, dass Noah Martin akribisch recherchiert hat, denn er erweckt diese für die Kunstgeschichte so bedeutende Zeit anschaulich zum Leben. Dabei vernachlässigt er aber nicht zugunsten der Unterhaltung die historischen Tatsachen. Akribisch genau stellt er Beziehungen zwischen real existierenden und fiktionalen Personen her, bettet sie in die Handlung ein  und schafft so nicht nur einen farbenprächtigen historischen Roman sondern zugleich eine höchst lehrreiche Künstlerbiografie, die dazu animiert, wieder einmal ins Museum zu gehen, um sich die Bilder Raffaels im Original anzuschauen.