Rezension

Eine Rezension, die keine ist

Hochamt in Neapel - Stefan von der Lahr

Hochamt in Neapel
von Stefan von der Lahr

Bewertet mit 1.5 Sternen

 

Am meisten ärgerte sich der legendäre Reich-Ranicki über Bücher, die ihn langweilten. Daran musste ich denken, als ich versuchte, das vorliegende Buch zu lesen. Und ich muss gestehen, ich habe es nach ein paar Versuchen aufgegeben, mich mit „Hochamt in Neapel“ anzufreunden. Denn das Drittel, durch das ich mich quälte, langweilte mich entsetzlich. Namen, Namen, Namen. Unklare Ortswechsel. Unnötige italienische Spracheinsprengsel. Unklare Handlungsstränge. Alle großen Themen der Welt miteinander verschmolzen zu einem langweiligen Buch. Es will klug erscheinen, aber wenn die Lebendigkeit fehlt, wenn die vorgestellten Protagonisten so blutleer daherkommen, die Situationsschilderungen nur nüchtern abgearbeitet werden, dann sollte der Autor keinen Kriminalroman schreiben, sondern Sachbücher. Nein, ich bin nicht zu blöd für dieses Buch. Ich mag durchaus anspruchsvolle Literatur, aber eben dann, wenn eine faszinierende, inspirierte Schreibfähigkeit dahintersteht, die Kunst, mit Wörtern zu malen, also genau genommen echte Schreibekunst. Die ich hier nicht finden konnte. Und weil mir meine Lebenszeit zu schade ist für Bücher, die mich sowohl inhaltlich als auch sprachlich langweilen oder gar ärgern, habe ich aufgehört, weiter zu lesen.