Rezension

Eine richtig spannende Geschichte!

Die Wanderheiler. Maya und die Kunst der Weltenwanderer - Markus Tiedemann

Die Wanderheiler. Maya und die Kunst der Weltenwanderer
von Markus Tiedemann

Inhalt:
Maya verbringt ihre Ferien bei ihrer geheimnisvollen Großmutter, die im Dorf als Heilerin bekannt ist. Doch diesen Sommer trifft sie nicht nur ihre Freundin Annika wieder, sondern erlebt auch ein ganz besonderes Abenteuer bei dem sie mit einigen Wahrheiten konfrontiert wird. Schon bald ist wird klar, dass Maya die Gabe ihrer Großmutter geerbt hat. Doch kurz danach landet sie dann im Mittelalter - inmitten von gefährlichen Inquisitionsprozessen! Was hat es nur damit auf sich?

Sprache:
Das Buch ist in einem sehr flüssigen Schreibstil verfasst, der sich super lesen lässt. Dadurch kann man sich richtig gut auf die Handlung konzentrieren. Allerdings verändert sich der Schreibstil auch während des Geschehens: Zu Beginn ist er sehr alltäglich, was ja auch dazu passt, dass Maya mit ihren Freunden die Ferien genießt. Ganz besonders gut gefallen hat mir allerdings die Tatsache, dass Markus Tiedemann mit dem Wechsel der Zeit auch eine ganz andere Wortwahl nutzt. Das Mittelalter scheint durch die wirklich überzeugend authentische Wortwahl real. Daher konnte ich mir durch die Atmosphäre auch die Inquisitionsprozesse ziemlich gut vorstellen und mich in die Zeit hineinversetzen. Außerdem finde ich es sehr gut gelungen, dass die Wortwahl dort nicht aufgesetzt wirkt und noch immer sehr gut verständlich ist, was ja insbesondere für jüngere Leser wichtig ist.

Charaktere:
Maya ist mir sehr schnell sympathisch geworden, weil sie immer so ziemlich dasselbe von anderen Charakteren gehalten hat wie ich. Dadurch konnte ich mich dann auch einfacher in sie hineinversetzen. Ich finde außerdem, dass sie sehr natürlich wirkt, da ihre Reaktionen auf all die neuen Erkenntnisse und merkwürdigen Situationen glaubhaft sind. Lediglich an einer Stelle hat sie für meinen Geschmack etwas zu wortgewandt reagiert - aber da war sie auch von sich selbst überrascht. Die anderen Charaktere sind alle sehr unterschiedlich, aber nicht alle werden detaillierter beschrieben, weil sie oft keine allzu große Bedeutung für die weitere Handlung haben.
Einen Nebencharakter fand ich außerdem sehr faszinierend und er hat mich sehr überrascht. Es handelt sich dabei um den mittelalterlichen Mönch, der überraschend viele tiefgründige Gedanken in das Geschehen gebracht hat. Schon allein wegen dieser Gedanken und Denkanstößen finde ich das Buch echt lesenswert.

Handlung:
Es gibt nur einen Handlungsstrang, der auch sehr geradlinig zum Ende führt, sodass die Spannung richtig schön ansteigt. Der erste kleine Höhepunkt hat mir super gefallen, da es überraschend gruselig wurde - damit hatte ich gar nicht gerechnet, beinahe hätte ich eine Gänsehaut bekommen. Aber danach wird es noch viel spannender. Insbesondere durch die Inquisition wurde es zum Ende hin verdammt spannend. Die Geschichte wurde aber auch mit vielen historischen Fakten angereichert, was mir richtig gut gefallen hat. Denn die Handlung wird so nicht nur um einiges realistischer, gleichzeitig kann der Leser auch noch etwas dazulernen.

Eine richtig spannende Geschichte, die zusätzlich noch mit historischen Fakten und ein paar Denkanstößen angereichert ist! Super!