Rezension

Eine richtig tolle Familiensaga

Das Haus am Alsterufer - Micaela Jary

Das Haus am Alsterufer
von Micaela Jary

Der verwitwete Reeder Victor Dornhain lebt zusammen mit seiner Mutter und seinen drei Töchtern Ellinor, Nele und Lavinia in einer wunderschönen Villa an der Hamburger Alster. Die drei Mädchen sind total verschieden. Lavinia ist die jüngste Tochter, total verwöhnt, hat sie nur ihr Vergnügen im Kopf. Nele studiert in München Malerei und Ellinor ist sozial sehr engagiert. Klara kommt als Dienstmädchen in das Haus in der Straße. Lavinia möchte den Architekten Konrad Michaelis heiraten. Doch der hat sein Herz bereits an Nele verschenkt, die er zufällig während einer Eisenbahnfahrt kennengelernt hat ...

Sofort war ich mitten im Geschehen. Micaela Jary hat den Alltag der drei Schwestern und des Dienstmädchens Klara zum Leben erweckt. Ich bin zusammen mit Nele, Lavinia, Ellinor und Klara durch Hamburg gelaufen und  habe Lust bekommen mit Konrad und Nele Tango zu tanzen. Ich habe Kunstausstellungen besucht und schöne Bauwerke bewundert. Man merkt dem Roman an, dass die Autorin nicht nur sehr gut recherchiert hat, ihre Freude an Kunst und Architektur sind hier auch spürbar.
Micaela Jary hat hier einen fesselnden, stimmigen Roman um vier interessante Frauenfiguren in einer turbulenten Zeit erschaffen. Wer eine tragische Liebesgeschichte, gepaart mit interessanten Themen, wie z. B. Frauenrechte, mag, der kommt hier voll auf seine Kosten.

5/5 Sterne, so mag ich Geschichtsunterricht! Absolute Leseempfehlung für dieses Highlight. Nicht nur Krimis können spannend erzählt werden, wie diese Familiensaga beweist.