Rezension

Eine riesige Enttäuschung!

GötterFunke 01. Liebe mich nicht - Marah Woolf

GötterFunke 01. Liebe mich nicht
von Marah Woolf

Bei „Götterfunke – Liebe mich nicht“ handelt es sich um einen Fantasy- Jugendroman, von der Autorin Marah Woolf.

Inhalt:

Jess fährt, zusammen mit ihrer besten Freundin Robyn und ihren zwei anderen besten Freunden, in ein sechs wöchiges Ferien- Sommercamp in den Rocky Mountains. Doch schon auf der Autofahrt geschehen seltsame Dinge. Als sie im Camp den gutaussehenden Cayden trifft, kann sie nicht anders, als sich in ihn zu verlieben. Doch sie ahnt nicht, dass im Camp ein völlig anderes Spiel läuft und das Götter nach ganz anderen Regeln spielen. Für Cayden geht es um seinen größten Wunsch: Er möchte endlich sterblich werden. Doch dafür muss er erst das Mädchen finden, welches ihm widerstehen kann.

Meinung:

Wie bestimmt schon am Titel zu vermuten, hat mich „Götterfunke“ wirklich enttäuscht. Dabei war es ein Buch, auf das ich mich wirklich gefreut und von dem ich so viel Gutes gehört hatte!

Der Hauptgrund, warum mir das Buch nicht gefallen hat, war die Protagonistin Jess. Sie war für mich leider komplett unauthentisch. Es wurde sich des beliebten Klischees bedient, eine starke Protagonistin mit familiären Problemen zu schaffen. Leider geschah dies zum Teil sehr lieblos. Ihr Vater ist abgehauen und nun muss sie ihre alkoholkranke Mutter und ihre kleine Schwester über die Runden bringen – so wird es jedenfalls erzählt. Wirklich etwas mitbekommen, tut man als Leser davon jedoch nicht. Ansonsten ist Jess ziemlich langweilig und läuft die ganze Zeit nur Cayden hinterher, in dessen Gegenwart ihr Gehirn scheinbar völlig aussetzt… und das war irgendwie auch schon die „Hauptstory“: Jess will Cayden.

Das ganze Mühlwerk von: sie treffen sich, sie reden, sie haben Ärger, irgendwer kommt dazwischen.. blablahblah…. Wiederholt sich immer wieder. Ich konnte es der Autorin einfach nicht abnehmen und dieses Mädchen als „stark“ zu bezeichnen fand ich wirklich die Höhe. Immer wieder musste ich beim Lesen den Kopf schütteln. Ich habe mich wirklich gefragt, was das bitte soll. Natürlich hat nicht nur die Protagonistin selbst sich als „stark“ bezeichnet, nein es muss auch ständig von irgendwelchen, ihr kaum bekannten Personen, wiederholt werden!

Cayden konnte ich auch nicht nachvollziehen, er ist einfach ein grausiger Womanizer, der dies unter dem Deckmantel einer „Wette“ tut. Diese „Wette“ – als Grundelement des Romans, konnte ich ebenfalls nicht so wirklich nachvollziehen. Was hat Zeus denn bitte davon, wenn ein Mädchen Cayden widerstehen kann?

Die Götter waren für mich auch völlig Substanzlos, alle in dem Camp sind natürlich lieb und nett, wollen für alle nur das Beste. Kurzum: Sie sind gähnend langweilig. Wirklich, viel mehr als schön aussehen können sie nicht. Da der Vergleich im Buch selbst schon irgendwie auftaucht, werde ich ihn nun auch hier ziehen. Die Percy Jackson Reihe behandelt ebenfalls die griechische Mythologie, jedoch haben die Götter dort auch etwas „göttliches“, mit besonderen Eigenschaften und Zielen. Dies fehlt diesem Buch leider völlig.

Die Nebencharaktere empfand ich als noch liebloser ausgearbeitet, als Jess. Als Beispiel möchte ich da „Jess beste Freundin“ Robyn nennen. Ein absolut unangenehmer und unglaubwürdiger Charakter, der scheinbar nur dazu dient, Jess in einem guten Licht dastehen zu lassen. Da entbehrt es wirklich jeglicher Logik, dass die Beiden einmal befreundet waren! Hier entsteht erneut eine riesige Kluft zwischen erzählen und zeigen. Jess sagt, dass sie jahrelang ihre beste Freundin war, im Buch wird keine Szene beschrieben, in der auch nur ansatzweise etwas in der Art gezeigt wird.

Fazit:

Ich empfand dieses Buch leider als absolut unglaubwürdig, oberflächlich und lieblos. Es geht eigentlich nur um „das Eine“. Erst dachte ich, es hätte so viel Potential, doch dieses wurde wirklich restlos verschenkt. Ich weiß, dass viele dieses Buch lieben, meins war es leider gar nicht. Daher vergebe ich einen Stern – tut mir wirklich leid.