Rezension

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Eine ruhige und emotionale Märchenadaption

Sternenglut. Prinzessin der Nacht -

Sternenglut. Prinzessin der Nacht
von Amy Erin Thyndal

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt

**Erfahre die Geschichte der ersten Sternentochter**

Schon ihr ganzes Leben lang weiß Ri: Sie ist die erste Sternentochter und dazu auserwählt, Midland vor dem Untergang zu bewahren. Doch ihre so dringend benötigten magischen Fähigkeiten scheinen sich trotz aller Mühen nicht zeigen zu wollen. Immer verzweifelter spielt Ri mit dem Gedanken, ihre Heimat und ihre Misserfolge hinter sich zu lassen, aber ihr bester Freund und Kronprinz Huoyan setzt alles daran, das zu verhindern. Er erzählt ihr von einer mystischen Höhle im Westen des Landes, von der es heißt, dass sie alle Wünsche erfüllen kann. Voller Hoffnung macht sich Ri zusammen mit dem Prinzen auf den Weg und begibt sich damit auf eine Reise, die ihr Herz bis zu den Sternen und wieder zurück tragen wird …

»Der unscheinbare Stern am Himmel gehört zu mir, wie ich zu ihm gehöre, und das ist fast Beweis genug für meine Magie.«

Eine erste Sternentochter, die die Wahrheit über ihre Herkunft erst noch erfahren muss, und ein Kronprinz, der nur mit ihrer Hilfe sein Land retten kann. Amy Erin Thyndal schenkt ihren Leser*innen eine weitere funkelnd-dramatische Liebesgeschichte, die jedes Herz höherschlagen lässt.

//Der Roman ist in sich abgeschlossen und kann als Einzelband gelesen werden.//

Meinung

(Achtung enthält Spoiler)

Mir gefällt das Konzept, auf welches die Handlung aufgebaut ist sehr. Ich finde es super wie chinesische Märchen miteingebaut wurden und auch die Erklärungen zu den einzelnen mystischen Themen/ Legenden finde ich sind sehr passend in die Geschichte miteingebaut. Die Handlung erinnert mich an eine Erzählung oder eher an ein Märchen als einem Roman. Ich hatte beim Lesen das Gefühl einer fließenden Handlung und liebe es wie einzelne Details (z.B. die Umgebungsbeschreibung) miteingebaut wurden. Wie auch schon in einer anderen Buchreihe, die ich von Amy Erin Thyndal gelesen habe, sind auch in diesem (Einzel-)Band kritische Aspekte in Bezug auf die Weltgesellschaft angeschnitten worden, wie z.B. Hunger, Diskriminierung und Rassismus.

Das einzig negative finde ich ist die fehlende Spannung. Es ist keine Spannungskurve vorhanden und es finden keine Persönlichkeitsentwicklungen statt. An sich ist es ein sehr ruhiger Roman, was zwar nicht unbedingt jeder als negativ empfinden muss, jedoch leider nicht meinem Geschmack entspricht. Sie erinnert mich etwas an alte klassische Tragödien. Aus diesem Gedanken heraus, wäre es möglich zwei Handlungen im Verlauf als Höhepunkt zu betrachten. Zum einen die Entscheidungstreffung der Protagonistin, jedoch fiel mir diese als etwas zu schnell und zu einfach gestrickt aus. Zum anderen, und meinem Favorit unter den Optionen, wäre es möglich Darius Tod am Ende als Höhepunkt dieser ,,Tragödie“ zu betrachten. Trotz des eigentlichen Happy Ends, hat mich diese traurige Wendung positiv überrascht und die Beschreibung des Verlaufes des Erlöschens seines Sternes/ seines Lebens finde ich dramatisch gut beschrieben. Schade finde ich nur, dass in den letzten Kapiteln so wenig über Darius davor (seine Zeit mit Yushi) geschrieben wurde. Ich hätte mir hier ein umfangreicheres Kapitel gewünscht. Allgemein empfinde ich es so, dass viele Themen in dem Roman vorkommen, jedoch keines richtig umfangreich auseinandergelegt wurde (wie z.B. die Lösungsfindung für das Problem, dass die Sterne eine:n Ersatzbegleiter:in benötigen und diese schnell im nächsten Dorf zusammengekratzt werden). Daher hätte ich mir eine detailreichere Auseinandersetzung mit einem bestimmten Thema und einen umfangreicheren Höhepunkt gewünscht. Mir fielen einige weitere Stellen auf, die ebenfalls als Höhepunkte möglich gewesen wären, wie z.B. die Konfrontation mit der Kaiserin oder der Kampf gegen Atlas. Leider wurden diese jedoch ebenfalls sehr oberflächlich eingeleitet und zu kurzgefasst, um (für mich) als Höhepunkt durchzukommen.

Zu den Charakteren: Alle Charaktere sind sehr sympathisch und erfüllen meiner Meinung nach eine wichtige Rolle, sodass sich für mich eine Einteilung in Haupt-/ Nebenfigur nicht so einfach gestaltet. Die Entscheidungen und die Gedankengänge sind die meiste Zeit gut nachvollziehbar. Eine Figur als einen richtigen Antagonisten konnte ich nicht wirklich ausmachen, was eine angenehme Abwechslung für mich darstellt. In der Leserunde nannte die Autorin, Amy Erin Thyndal, das Schicksal als den Antagonisten und dieser Aussage möchte ich mich gerne anschließen :) . Dies erweckt in mir noch stärker das Bild einer klassischen Tragödie. Emotionen sind ebenfalls gut miteingebaut worden. Weder Humor, noch Liebe noch Trauer fehlen in diesem Roman.

Fazit

Ich würde Sternenglut jedem Leser empfehlen, der eine ruhige märchenhafte Geschichte mit einem Hauch an Trauer lesen möchte.