Rezension

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Eine rundum gelungene Fortsetzung

Finsterglanz - Sarah Scheumer

Finsterglanz
von Sarah Scheumer

Bewertet mit 5 Sternen

Eine wunderbare Fortsetzung und eine gelungene Mischung aus YA-Fantasy und Science-Fiction.

!Rezension enthält Spoiler zum ersten Band!

 

„Finsterglanz“ ist der zweite Teil der Starship-Trilogie und steht seinem Vorgänger in nichts nach.

Während sich das Starship nämlich noch von den Ereignissen des ersten Bandes erholt, gibt es für die Crew kein Aufatmen – wortwörtlich. Ein Anschlag gefährdet die Sauerstoffversorgung des Raumschiffs und so sehr sich der Rat auch bemüht, die tatsächliche Bedrohlichkeit der Situation unter Verschluss zu halten, ist auch bald dem letzten Bewohner klar, dass das Leben auf dem Starship so nicht mehr lange möglich sein wird ….

 

Schon nach den ersten 20 bis 30 Seiten ist man als Leser wieder vollkommen in die Welt des Starship abgetaucht und endlich wieder auf Maya zu treffen, fühlt sich dabei an, als würde man einer alten Freundin begegnen. Egal ob es die Sorge um ihre Schwester, die Wut wegen Mitchells Sticheleien oder das Unwohlsein nach Konfrontationen mit anderen Bewohnern ist – man fühlt ihre Emotionen als Leser so gut nach, als wäre man selbst nie weggewesen.  

Dabei lässt sich die Entwicklung von Maya auch in diesem Teil wunderbar verfolgen. Hatte sie in Dunkelglühen noch Schwierigkeiten, sich überhaupt auf andere Menschen einzulassen, lernt sie nun so langsam, dass man auch guten Freunden Kontra geben kann, ohne die sorgsam erbaute Vertrautheit zu zerstören. Denn genau die ist eine der großen Stärken dieser Reihe. Jedes Zusammentreffen von Maya und ihren Freunden fühlt sich an wie das sichere Rettungsschiff, dass das Starship nicht mehr ist. Man möchte als Leser am liebsten selbst stundenlang mit ihnen am Tisch sitzen, sich necken und Gerüchte austauschen.

 

Aber auch in Finsterglanz wird man wieder mit sehr vielen technischen Details konfrontiert, was für mich persönlich ebenfalls eine große Stärke der Reihe ist. Denn dadurch wird die ganze Geschichte von einem oberflächlichen „ich lebe auf einem Raumschiff, aber eigentlich läuft hier alles genauso wie auf der Erde“ zu einem unglaublich authentischen und tiefgehenden Erlebnis für den Leser. Das Raumschiff wird fast zu einer Art Organismus, dessen Fehlfunktionen erst durch diese extra Portion Wissen, die man erhält, so richtig bedrohlich werden. Allerdings kann ich auch gut verstehen, wenn man damit gar nichts anfangen kann.

 

Fazit

Fans von Dunkelglühen werden auch Finsterglanz sehr schnell in ihr Leserherz schließen. Die Beziehungen von Maya und ihren Freunden werden noch inniger und komplexer, während die Bedrohungen immer realer und die Situation auf dem Starship immer angespannter wird. Dabei wird der Fortlauf der Geschichte weiterhin von vielen technischen Details begleitet und gewinnt dadurch sehr viel an Tiefe, die anderen Ya-Fantasy-Sci-Fi Titeln fehlt.