Rezension

Eine Sammlerin

Morgen ist alles schön -

Morgen ist alles schön
von Eleanor Ray

Bewertet mit 3 Sternen

Amy will keinen engeren Kontakt zu anderen Menschen. Dinge geben ihr den notwendigen Halt. Je mehr sie in ihrem kleinen Häuschen um sich hat, desto sicherer fühlt sie sich. Nach einem schweren Verlust kann sie nicht mehr anders. Bis ein kleiner Junge der neu in ihre Nachbarschaft kommt, sie auf andere Gedanken bringt. 
Vorsichtig traut sie sich wieder mit Menschen zu agieren. Noch vorsichtiger beginnt sie sich von Dingen zu trennen, vielleicht kann es auch für Amy noch einmal glückliche Tage geben.
Sehr vorsichtig und behutsam beschreibt die Autorin eine Frau die durch schreckliche Umstände zu einer Sammlerin geworden ist. Sie wird als hilflos und trotzdem hilfsbereit gegenüber anderen beschrieben. Selber kann sie sich nicht helfen aber für andere ist sie uneigennützig da. Ich hatte ungeheures Mitleid mit Amy, denn sie hatte gar nichts mit den Personen gemein die man im allgemeinen als Messie bezeichnet. Obwohl dieser Ausdruck unfair und in vielen Fällen wie in diesen Roman ein Unglück als Ursache hat. 
Die Hilfe kommt von außen durch einen glücklichen Zufall. Auch das wird sehr dezent und nicht übertrieben dargestellt. Man kann der Geschichte folgen und sich vorstellen wie sich die einzelnen Schutzschichten bei Amy lösen und langsam aber sicher die alte Amy die mal sehr glücklich war wieder zum Vorschein kommt. Fast kann man am Ende den Geruch von Geißblatt erahnen den Amy so sehr liebt. 
Das ganze Buch ist sehr zart in seiner Ausdrucksweise und den Beschreibungen der Umstände, dadurch wird es trotz des schwierigen Themas ein Wohlfühlbuch.