Rezension

Eine Sammlung ungewöhnlicher Kurzgeschichten

Die einsame Bodybuilderin -

Die einsame Bodybuilderin
von Yukiko Motoya

Bewertet mit 4 Sternen

Asiatische Literatur brilliert insbesondere mit grotesken Geschichten, die zumeist unterschwellig gesellschaftskritisch ausgerichtet sind. Diese Sammlung an Kurzgeschichten, geschrieben von der Autorin Yukiko Motoya, erfüllen ebenfalls diese Erwartung ans Groteske und Surreale. 

Eingeleitet wird das Buch mit der titelgebenden Kurzgeschichte „Die einsame Bodybuilderin“, die mir als unerwartet landläufig erschien und dessen Ende und Botschaft ich sehr schön fand. Aber schon mit der zweiten Kurzgeschichte wurde mir aufgezeigt, wohin mich dieses Buch führen könnte: In eine surreale Welt, voller ungewöhnlicher und grotesker Geschichten, wie sie vielleicht auch nur aus asiatischer Feder stammen könnten. 

-> Apropos asiatische Feder: Die Autorin hat in ihrer über 20-jährigen Karriere verschiedene Preise für ihre Werke erhalten. (Diese Sammlung wurde von der Japanologin Ursula Gräfe ins Deutsche übersetzt.) 

Fazit:

Ich habe mich auf das Buch gut einlassen können, was nicht zuletzt auch an der klaren Sprache lag. Ich habe mich durch die verschiedenen Welten tragen lassen und Unerwartetes „erlebt“. Durch die Vielfalt an Geschichten wurde stets gewährleistet, dass ich nicht wusste, wohin die Reise geht. Außerdem hat es Spaß gemacht, über den Inhalt zu sinnieren, ihn zu interpretieren und Gleichnisse in Bezug auf (Sub-) Kulturen und Gesellschaften zu erkennen. 

Es ist vielleicht kein Buch, das man unbedingt lesen muss, aber wer sich auf diese spezielle Form von Literatur einlassen kann oder sogar nach ihr sucht, wird mit dieser Sammlung an Kurzgeschichten definitiv nicht enttäuscht werden. 

 

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Mein besonderer Dank gilt dem aufbau digital Verlag (Imprint Blumenbar), der mir ein Rezensionsexemplar als eBook zur Verfügung gestellt hat.

Veröffentlicht wurde dieses Buch als fester Einband (mit 240 Seiten) unter der ISBN 9783351050757.