Rezension

Eine schöne aber ausbaufähige Geschichte!

Das Haus der Lady Armstrong - Andrew O'Connor

Das Haus der Lady Armstrong
von Andrew O'Connor

Bewertet mit 2.5 Sternen

Erster Satz und erster Eindruck
"Die Scheidung hätte eigentlich ganz einfach über die Bühne gehen sollen!" - Hierbei handelt es sich um die Geschichte eines Hauses, und das Leben dreier Frauen, deren Leben unwiderruflich mit diesem Haus verbunden ist...eine schöne Geschichte, die manchmal etwas kurz geraten ist.

Cover/ Gestaltung: 4/5 Pkt.
Das Cover und die Kapitelgestaltung des Buches gefallen mir sehr gut.

Schreibstil: 3/5 Pkt.
Auch der Schreibstil gefiel mir gut. Die Geschichte ließ sich flüssig und schnell weglesen.

Geschichte/Inhalt: 3/5 Pkt.
Im jahre 1840 lässt Lord  Armstrong für seine Verlobte Anna ein wunderschönes Haus errichten- das Armstrong House....nach der Hochzeit lässt der lang ersehnte Erbe allerdings auf sich warten. Anna ist verzweifelt und begibt sich in ein gewagtes Abenteuer...
1913 heiratet die schöne Society lady Clara den geheimnisvollen und attraktiven Pierce Armstrong und gibt ihr gesellschaftliches Leben auf und mit ihm aufs Land ins Armstrong House zu ziehen. Doch die Liebe steht unter keinem guten Stern.
Im Jahre 2007 ist Nicholas Collins Anrmstrong gezwungen das geliebte Armstrong House zu verkaufen...an Kate Fallon, die Gattin eines reichen Selfmade Milliardärs, die nun ausgerechnet auch noch Nicholas mit der Renovierung des Hauses beauftragt, die nicht ganz so läuft wie geplant.
Die einzelnen Handlungsstänge haben mir sehr gut gefallen. Und ich war stets gespannt wie es weitergeht. Clara habe ich am meisten ins Herz geschlossen. Allerdings sind mir alle Handlungsstränge zu kurz gewesen, man hätte von jeder Generation gern mehr erfahren..wie geht es weiter? Was ist aus ihnen geworden? Das erschien mir alles manchmal zu kurz und abgehackt, daraus hätte man viel mehr machen können. Und was mich mal wieder sehr aufgeregt hat: die Person, die den Rückentext geschrieben hat, hat das Buch eindeutig nicht gelesen - solche Fehler gehen gar nicht!!

Spannung: 3/5 Pkt.
Spannend war die Geschichte auf jeden Fall, da man mit den einzelnen Charakteren mitfieberte und stets wissen wollte wie es weitergeht. Die Geschichte konnte mich auf jeden Fall packen, ließ mich am Ende aber etwas im Regen stehen - da sie so kurz vor, sie ist auf jeden Fall ausbaufähig.

Charaktere: 2/5 Pkt.
Clara mochte ich sehr gern und Jonny - die beiden fand ich herzallerliebst :) Aber gerade bei ihrer Geschichte fand ich schade, dass sie nicht weitergeführt wurde, gerade Jonnys Sicht hätte mich unglaublich interessiert. Alle anderen Charaktere blieben etwas farblos, waren im Grunde aber gut angelegt, auch diese sind noch ausbaufähig, in Ansätzen aber schon sehr interessant. Anna fand ich unglaublich naiv und viele Handlungen waren einfach nicht nachvollziehbar, da hätten ein paar mehr Erläuterungen an einigen Stellen gut getan. So auch Edwards Handlungen, und die plötzliche Verliebtheit Kates kam total aus dem heiteren Himmel - leider nicht nachvollziehbar.

Emotionen/ Atmosphäre: 2/5 Pkt.
Ich muss sagen, dass Armstrong House wurde sehr gut beschrieben, und man konnte sich die Atmosphäre des Hauses gut vorstellen. Insgesamt wurden aber überhaupt keine Emotionen oder gar Atmosphäre transportiert. - Schade. Warum werden die Liebesszenen und die Gefühle der Protagonisten so wenig beschrieben? Das Anna plötzlich schwanger wird, nachdem sie "sich schlafen gelegt haben" ist mir etwas zu einfach gelöst. - warum wir hierauf nicht eingegangen - und auch Claras Gefühle zu Jonny sind plötzlich da - wo kamen die denn her? Dasselbe ist zu Kate zu sagen....das kam einfach alles viel zu kurz, bzw. war nicht existent - und deswegen bleiben die Charaktere farblos und die Handlungen nicht nachvollziehbar.

Fazit:  2,5 Sterne
Im Grunde eine schöne Geschichte um ein traumhaftes Haus und drei starken Frauen - die insgesamt aber ausbaufähig ist und an manchen Stellen einfach vieles zu kurz kommt. Vor allem echte Emotionen und ein nachvollziehen der Handlungen der Personen sucht man in diesem Buch vergeblich. Die einzelnen Handlungsstränge müssten einfach besser ausgearbeitet werden. Insgesamt also lesenwert, aber ausbaufähig.

* Andrew O´ Connor: Das Haus der Lady Armstrong. Ullstein 2014. 493 S. 9,99 €.*