Rezension

Eine schöne Erzählung über ein Leben im britischen Empire

Ein untadeliger Mann
von Jane Gardam

Bewertet mit 4.5 Sternen

Edward Feathers war ein berühmter und erfolgreicher Kronanwalt in den Überbleibseln des britischen Empires. Dass er seine Karriere in einer der Kolonien ausüben wird, zeigt sich schon bei seiner Geburt, denn er ist als Kind eines britischen Gesandten in der damaligen Kolonie Malaya (Malaysia) geboren. Seine Mutter stirbt kurz nach seiner Geburt, was seinen Start ins Leben erschwert. Er wird mit fünf Jahren nach England gebracht, um dort zu leben und zur Schule zu gehen. Erst mit Anfang zwanzig schafft er es, seine Vergangeheit abzuschütteln, aber die Narben, die ihm in der Kindheit zugefügt wurden, verblassen nie und hinterlassen auch im hohen Alter noch ihre Spuren.

Man fndet in den Roman zwar gut herein, aber die ganze Geschichte um Edward Feathers enthüllt sich nie ganz. Es gibt immer noch ein paar Geheimnisse, die nie ganz gelüftet, sondern höchstens angedeutet werden. Diese betreffen hauptsächlich seine verstorbene Frau. Da die Erzählung als Trilogie angelegt ist, hoffe ich, dass sich in den nächsten zwei Bänden alles aufklärt.

Insgesamt ist der Roman empfehlenswert, vor allem für Personen, die Großbritannien-Fans sind. Ein guter Wechsel zwischen gegenwärtlicher Erzählungen und Rückblicken in seine Kindheit und Jugend sorgen für ein kurzweiliges Lesevergnügen.