Rezension

Eine schöne Fortsetzung

Der Clan der Highlanderin -

Der Clan der Highlanderin
von Eva Fellner

Bewertet mit 4 Sternen

Der Clan der Highländerin von Eva Fellner

Die Bände bauen aufeinander auf und es ist deshalb zu empfehlen, sie der Reihe nach zu lesen.

Ich habe mich sehr auf den dritten Teil gefreut und bin innerhalb weniger Sätze wieder in die Handlung eingetaucht.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht neben Enya auch ihr langjähriger Weggefährte Cathal.
Dieser konnte nicht mit ansehen, wie Enya mit dem Tod kämpft und anstatt ihr beizustehen, flüchtet er und macht sich auf die Suche nach seinen Wurzeln.

Enya hat sich jedoch von ihren schweren Verletzungen, die sie nach der Schlacht um Bannockburn erlitten hat, erholt und führt auf Burg Caerlaverock in der Abwesenheit ihres Ehemannes James Douglas den Clan an.
Doch dann bringt James eine schwangere junge Frau auf die Burg. Enya ist verletzt und enttäuscht. Gemeinsam mit Winnie und Kalay, reist sie, verkleidet als Mann und Medicus für König Edward II als Spionin nach Irland, um Cathal zu suchen.

Es gibt zwei Handlungsstränge. Einmal begleiten wir Enya bei ihren Abenteuern durch die traumhafte Kulisse der schottischen Highlands und durch Irland und im zweiten Handlungsstrang verfolgen wir, wie Cathal, auf der Suche nach seinen Wurzeln zwischen die Fronten und mitten in die Fehde der Engländer, Iren und Schotten gerät.

Etwas Probleme hatte ich zu Beginn mit dem Wechsel der Erzählperspektiven.
Die Abschnitte von Enya wurden im Gegensatz zum zweiten Handlungsstrang in der Ich-Form geschrieben. So fiel es mir leicht, mich in ihre Gedanken und Gefühle hineinzuversetzen.
Sie ist eine emanzipierte Frau, die sich im Laufe der Bände konstant weiterentwickelt hat und akzeptiert und ernst genommen wird.

Enya gefiel mir in den ersten Bänden in der Rolle der emanzipierten Frau sehr, aber im dritten Teil fand ich sie nicht mehr so sympathisch. Sie ist teilweise kalt, berechnend und brutal in ihren Handlungen.
Eva Fellner hat ihre Hauptprotagonistin als furchtlose Kriegerin, Heilerin und Heldin gestaltet, die alles und jeden besiegen kann. Ich hätte mir gewünscht, dass sie vielleicht auch einmal in ihre Schranken gewiesen worden wäre.

Und es gibt noch eine Sache, die ich ihr übel genommen habe.
Obwohl sie inzwischen Mutter ist, lässt sie ohne zu zögern ihr Kind zurück und macht sich auf den Weg nach Irland. Sie weiß weder, wann, noch ob sie überhaupt zurückkehrt. Da hätte ich mir gewünscht, dass sie zumindest ein paar Tage unschlüssig ist und darüber nachdenkt.

Die anderen Protagonisten fügen sich gut in die Handlung ein. Egal ob es sich um Cathal, Ragnar, Wimmie, Kalay oder Liam handelt. Sie wirken alle sehr lebendig und haben Ecken und Kanten.

Eva Fellner spart im dritten Teil nicht mit erotischen Begegnungen, die allerdings für meinen Geschmack teilweise etwas zu sehr im Fokus standen.

Wie schon in Teil 1 und 2 hat die Autorin wieder gekonnt geschichtliche Informationen in die Handlung einfließen lassen und mich so immer wieder mit interessantem Hintergrundwissen versorgt. Durch ihren flüssigen und sehr bildhaften Schreibstil hatte ich die Highlands und Irland bildhaft vor Augen und es ist ihr gelungen, die Atmosphäre wunderbar einzufangen.

Auch wenn mich die Geschichte gut unterhalten hat, ist der dritte Teil ist auf jeden Fall ruhiger als seine Vorgänger.
Von mir gibt es dafür eine Leseempfehlung und 4 Sterne