Rezension

Eine schöne Geschichte

Die zwei Leben der Florence Grace - Tracy Rees

Die zwei Leben der Florence Grace
von Tracy Rees

Cornwall im Neunzehnten Jahrhundert. Die Waise Florrie Buckley wächst bei ihrer Großmutter auf. Hier in der wilden Moorlandschaft fühlt sie sich wohl. Ihre Naturverbundenheit und Fähigkeit Menschen einzuschätzen sind etwas Besonderes.

Florries Mutter starb bei ihrer Geburt und Florries Vater kam bei einem Unglück ums Leben. Fortan kümmerte sich die Oma um den Wildfang und die beiden hatten ein einfaches, aber zufriedenes Leben.

Als dann auch die Oma schwer krank wird und merkt, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt vertraut sie Florence an, dass sie eigentlich eine wohlhabende Familie in London hat. Diese Familie, die sich damals von Florries Mutter abwandte, als diese einen einfachen Mann aus Cornwall heiraten wollte, bittet die Oma nun, sich nach ihrem Tod um Florrie zu kümmern. Somit erfährt Florrie, dass sie eigentlich ein Teil der berühmt-berüchtigten Grace-Familie ist.

Schweren Herzens aber auch gespannt, begibt sich Florrie auf die Reise nach London. Das Leben inmitten der Graces hält einiges an Überraschungen und Herausforderungen für sie bereit. Und zum Glück gibt es auch noch ihren Cousin Turlington, zu dem sie sich sehr hingezogen fühlt..

Der neue Roman von Tracy Rees hat mir recht gut gefallen. Wieder einmal entführt sie uns ins England vergangener Zeiten und macht uns vertraut mit den Gegebenheiten der damaligen Zeit. Während des Lesens hat man das Gefühl, dass man mittendrin in der "alten Zeit" ist. Beschrieben wird auf eindrückliche Weise wie der Wildfang Florrie versucht sich anzupassen und wie sie nach und nach das einer Florence Grace angemessene Leben führt.

Die Atmospähre und die Stimmung der Zeit damals, sowie die Sprache, alles hat meiner Meinung nach gut zusammen gepasst.

Die Geschichte um Florences Herkunft und wie sich alles zutrug war ebenso spannend, wie die Begegnung mit den ungleichen Brüdern und der Familie als solches. Auch wenn der Roman relativ "lang" war, so war er keinesfalls langweilig. Immer wieder wurden neue, spannende Aspekte ins Bild gebracht und es gab neue Wendungen in der Geschichte. Die Geschichte an sich habe ich als recht schlüssig und "rund" empfunden. Und auch wenn ich ein etwas anderes Ende erhofft hatte, so ist doch das gewählte Ende der Geschichte mehr als passend und lässt für mich keine Wünsche offen.
Alles in allem hat mir der Roman sehr gut gefallen und mich für einige angenehme Lesestunden gefangen genommen.