Rezension

Eine schöne Hommage an die Holmes-Klassiker

Holmes und ich - Die Morde von Sherringford - Brittany Cavallaro

Holmes und ich - Die Morde von Sherringford
von Brittany Cavallaro

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt aus dem Klappentext:

3 Dinge will Jamie Watson partout vermeiden, als er gegen seinen Willen auf ein Internat an der Ostküste der USA geschickt wird:

1. Dort auf die charismatische Charlotte Holmes zu treffen, Nachfahrin des legendären Sherlock, die allerorten für ihren komplizierten Charakter und ihr detektivisches Genie bekannt ist.

2. Sich in besagte Charlotte zu verlieben - natürlich unglücklich.

3. Gemeinsam mit Charlotte in einen Mordfall verwickelt zu werden.

Doch dann wird Jamie von seinem Zimmergenossen zu einer Party mitgeschleift, auf der er Charlotte begegnet und sofort von ihr fasziniert ist. Kurz darauf geschieht ein Mord. Hauptverdächtige: Jamie Watson und Charlotte Holmes! Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als die Ermittlungen selbst in die Hand zu nehmen …

 

Meinung:

Jamie Watson hat nicht nur einen berühmten Nachnamen, sondern auch einen berühmten Vorfahren, denn dieser ist kein geringerer als Dr. John Watson. Und noch immer ist die Familie Watson eng mit der Familie Holmes verbunden. Auf dem Elite-Internat in Sherringford trifft er auch direkt auf Charlotte Holmes, Nachfahrin des berühmten Detektivs. Die teilt nicht nur den legendären Nachnahmen von Sherlock, nein, auch ihre Charaktereigenschaften und Laster scheint sie von ihm geerbt zu haben. Und ehe sich beide versehen, stecken sie auch schon mitten in einem Kriminalfall, dessen Hauptverdächtige ausgerechnet Jamie und Charlotte sind. Da die Polizei unfähig zu sein scheint den Fall zu lösen, machen die beiden sich selber daran, das Rätsel zu lösen.

Jamie ist grundsätzlich nett und sympathisch. Er hat es nicht ganz einfach auf der neuen Schule, gerät er doch direkt mit einigen seiner Mitschüler aneinander, weil er sein hitziges Temperament nicht im Zaum halten kann. Aber er vermisst England und sein Zuhause, obwohl sein Vater ganz in der Nähe wohnt. Doch mit diesem hat er ein eher angespanntes Verhältnis. Einzig seine Obsession auf Charlotte hat mich ein wenig befremdet. Diese fasziniert ihn ungemein und schnell entwickelt sich eine Art Freundschaft zwischen den beiden.
Charlotte macht ihrem Vorfahren alle Ehre. Sie ist von klein auf darauf gedrillt worden, in die Fußstapfen des Sherlock Holmes zu treten. Zwar ist sie überaus klug und geht mit sachlichem, nüchternen Verstand an alle Belange des Lebens heran, wirkt emotional aber manchmal ein wenig labil. Und ebenso wie der große Detektiv hat auch Charlotte ein kleines Drogenproblem.

Brittany Cavallaro hat einen frischen, unterhaltsamen Schreibstil, der wunderbar zum Ich-Erzähler Jamie Watson passt. Fans der Klassiker von Sir Arthur Conan Doyle werden hier viele Anspielungen und Bezüge zu den klassischen Sherlock Holmes Fällen finden, denn bei den Morden  und Verbrechen werden Jamie und Charlotte mit einigen Parallelen dazu konfrontiert. Was mich an der Geschichte jedoch gestört hat, war Charlottes Drogensucht und die Hervorhebung dieser. Ich weiß, es macht einen wesentlichen Bestandteil des Buches und des Wesen von Charlotte und Sherlock aus, aber die Art und Weise, wie Charlotte an die Drogen herankommt und diese konsumiert, hat mich abgestoßen und ihren schwierigen Charakter nicht sympathischer gemacht. Auch dass die Kapitel extrem lang sind, empfand ich beim Lesen als sehr ermüdend. Ansonsten aber wird man hier frisch, aber auch klassisch kriminalistisch unterhalten und darf bei der Mördersuche gespannt miträtseln, wer denn nun der Täter ist.

 

Fazit:

Fans der klassischen Sherlock Holmes Fällen werden an diesem Buch auf jeden Fall Spaß haben und auch solche, die sich nicht so gut damit auskennen, können sich hier gut unterhalten lassen. Ein frischer, jugendlicher Schreibstil und ein sympathischer Jamie Watson lockern die Stimmung im Buch gut aus und geben so den nötigen Kontrast zu der sehr eigenwilligen Charlotte Holmes. Wenn der Umgang mit Drogen in diesem Buch nicht so krass gewesen wäre, hätte mir die Geschichte aber besser gefallen.

Von mir gibt es 3,5 von 5 Punkten.