Rezension

Eine schöne Liebesgeschichte

Closer - Ina Taus

Closer
von Ina Taus

Bewertet mit 3.5 Sternen

In "Closer" erzählt Ina Taus die Geschichte von zwei jungen Männern, die einander begegnen und sich sofort zueinander hingezogen fühlen. Die Chemie zwischen ihnen stimmt, sie haben Spaß miteinander, haben eine besondere Verbindung und können sich gut unterhalten. Das Problem: Mason ist bereits mit jemandem zusammen. Und er hat noch nie romantische oder sexuelle Gefühle für einen Mann empfunden, sodass er unsicher ist und nicht weiß, wie er mit der Situation umgehen soll.

Die Lage ist zu Beginn wirklich verzwickt. Mir haben alle Beteiligten leid getan - Mason, der verwirrt war und nicht wusste, was er tun soll, Jackson, der mit Mason zusammen sein wollte aber nicht konnte und Emily, die mit einem Mann zusammen war, der erkennen musste, dass die Beziehung mit ihr vielleicht nicht das war, was er wirklich wollte. Der Protagonist hat versucht, niemandem weh zu tun, aber natürlich war das unvermeidlich und ein paar Dinge, die er getan hat, waren unglücklich. Trotzdem war er mir sympathisch; ich konnte gut verstehen, wie schwer das alles für ihn ist und das er überfordert war, sodass ich mit ihm mitgefiebert und gehofft habe, dass es für jeden Charakter gut ausgehen wird.

Die Entwicklung der Beziehung der beiden ist gut dargestellt und obwohl es sehr schnell hat, war es meiner Meinung nach doch realistisch geschildert. Es hat eben einfach gefunkt und man spürt, dass sie einander glücklich machen. Ich fand es ungünstig, dass sie sich noch näher gekommen sind, während Mason in einer Beziehung war, aber das Verhalten wurde auch als falsch adressiert, also konnte ich darüber hinwegsehen. Ich mochte die beiden zusammen und obwohl das Verhältnis der beiden meist harmonisch war, was mir gefallen hat, gab es mehr als genug Konflikte, um die Spannung hoch zu halten. Das Coming Out ist in der heutigen Zeit leider immer noch oft eine große Sache und die Autorin hat gut dargestellt, wie Mason sich mit seiner sexuellen Orientierung befasst und sich gegen die Probleme gestellt hat.

Der Epilog an sich war sehr schön, allerdings fand ich schade, dass ein paar Probleme der Nebencharaktere und ihre eigenen Beziehungsdramen am Ende nicht mehr thematisiert wurden - ich frage mich, ob weitere Bände geplant sind, die sich damit befassen, oder ob der Leser die Lücken selbst füllen soll. Falls es noch mehr Bücher über die Charaktere geben wird, würde ich sie auf jeden Fall gerne lesen; obwohl ich ein paar Schwierigkeiten mit den Anfängen der Beziehung von Mason und Jackson hatte (eben wegen Emily), hat mir das Buch gut gefallen. Es ist eine angenehme Lektüre, die gut mit dem Thema Coming Out umgeht und dabei eine schöne Liebesgeschichte erzählt.