Rezension

Eine schöne Liebesgeschichte, die nur so wahrscheinlich nie möglich wäre

Keeping Secrets
von Anna Savas

Bewertet mit 4 Sternen

Das schlichte, weiße Cover hatte mich schon in seinen Bann gezogen, bevor ich nur schon das erste Mal etwas von dem Inhalt des Buches gehört habe. Ehrlich gesagt hat mich der Buchumschlag auch im ersten Moment mehr angesprochen als der Klappentext. Die Beschreibung klang in meinen Augen nicht sonderlich außergewöhnlich. Von dieser Art gibt es aktuell ziemlich viele Geschichten und man kann fast schon würfeln, welches schwieriges Geheimnis die Hauptperson verbirgt. Das soll jetzt nicht herablassen klingen, da ich die Themen dennoch super wichtig finde, aber hier wird der Leser in letzter Zeit relativ selten überrascht. Somit habe ich mich bei „Keeping Secrets“ auf wenige Überraschungen, aber dennoch auf ein paar nette Lesestunden eingestellt.

Relativ schnell war ich mir sicher, dass mir dieses Buch ein unterhaltsames Lesevergnügen bescheren wird, weil der Schreibstil und die Atmosphäre einfach so schön sind. Das Ambiente in Faerfax klingt einfach herrlich. Ich würde super gerne auch einmal in den vielen kleinen Cafés zu viel Kuchen essen oder über den lebhaften Campus spazieren. Dabei könnte ich allerdings auf die ganzen Paparazzi verzichten, die Tessa immer zu verfolgen scheinen. Die Autorin hat hier in jedem Fall einen wundervollen Stil, den ich sehr genossen habe.

Auch hat mich die Geschichte überrascht, dass Tessas Geheimnis doch nicht so offensichtlich war, wie ich zunächst erwartet hatte. Hier konnte ich sogar sehr gut nachvollziehen, warum sie sich nicht früher jemanden anvertraut hatte. Ich fand ihre Sorgen und die Angst, dass jemand ihre Hintergrundgeschichte herausfinden würde, authentisch. Insgesamt war dies sogar seit langem noch einmal ein Buch, bei dem ich nachvollziehen konnte, warum es hinten im Buch eine Triggerwarnung gibt. Obwohl ich ihre Geschichte faszinierend fand, konnte ich mir jedoch auch nur schwer vorstellen, dass sie so in der Realität möglich wäre. Jemand, der so in der Öffentlichkeit steht, kann in meinen Augen sein Privatleben nicht so gut verheimlichen.

Im Gegensatz dazu war Cole eigentlich der gewöhnlichere Charakter. Ihn kann es so mit Sicherheit auch im echten Leben geben. Ich fand nur etwas schade, dass hier nicht so viel Augenmerk auf sein Gefühlsleben gelegt wurde. Seine Emotionen hätte noch viel stärker herausgearbeitet werden können. So habe ich nicht wirklich gemerkt, wie sich Cole und Tessa ineinander verliebt haben. Irgendwann waren sie einfach ein Paar, aber wie sie dahin gekommen sind – emotional gesehen – ist mir nicht so klar geworden.

Die Fortsetzung der Reihe wird von Coles Kumpel Julian handeln. Er ist auch bereits in einigen Szenen in diesem Buch vorgekommen und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sein Charakter mir eher liegt. Ich denke, dass mir eine Geschichte mit einem realistischeren Setting noch besser gefallen wird. Es gibt eben nicht so viele weltberühmte Schauspielerinnen, die sich in einen Collegestunden verlieben. Von daher freue ich mich schon jetzt die Fortsetzung und ein weiteres Buch der Autorin.