Rezension

Eine schöne, mitreissende Fantasy-Geschichte mit Potenzial für Mehr

Cursed - Die Hoffnung liegt hinter der Dunkelheit
von Jennifer L. Armentrout

Bewertet mit 4 Sternen

Eine tolle neue Geschichte von Jennifer L Armentrout mit "LUX-Feeling", die sich ein bisschen anfühlt wie "Nach Hause kommen".

An den Fantasy-Büchern von Jennifer L. Armentrout führt für mich als absoluter Fantasy-Nerd kein Weg vorbei. Umso begeisterter war ich, "Cursed" in dieser Leserunde lesen zu dürfen.

Fangen wir einmal mit dem wunderschönen Cover des Buches an. Es passt wie ich finde sehr gut zu der Geschichte, in der Magie und das Sterben im Vordergrund stehen. Dem dunklen Schwarz und Grau wird durch die Goldsprenkel und blauen Blätter etwas von der Düsternis genommen.

Das Sterben nicht gerade die schönste Sache der Welt ist, das musste Ember bereits im Alter von fünfzehn Jahren feststellen. Ein Autounfall verändert ihr Leben. Sie hätte tot sein sollen, doch Dank der magischen Gabe ihrer kleinen Schwester Olivia, wandelt Ember immernoch - oder besser gesagt wieder - unter den Lebenden. Aber etwas an ihr ist anders als zuvor. Denn alles, was mit Embers Haut in Berührung kommt, stirbt. Nicht gerade ein Umstand, der ihr das Leben als siebzehnjährigen Teenager erleichtert. Besonders nicht an ihrer Highschool, wo Ember seit dem Unfall als Freak gemieden wird. Doch alles ändert sich in dem Moment, als der attraktive und geheimnissvolle Hayden in Embers Leben tritt.

Die Story nimmt zu Anfang nur langsam Fahrt auf. Die ersten 50 Seiten drehen sich hauptsächlich um Embers Situation zu Beginn des Buches, ihre Gefühlswelt und vor allem ihre Ängste in Bezug auf die Gaben von ihr und ihrer kleinen Schwester. Für mich gab es hier ein paar unnötige Längen, welche mir den Start in die Geschichte etwas erschwert haben. Ich hatte hier das Gefühl, dass immer wieder auf dem gleichen Thema herumgekaut wurde. Nach ca 50-60 Seiten war für mich dann die eigentliche Storyline gut erkennbar und die Story baute sich ab dort sehr schnell und mitreissend für den Leser auf.

Der Schreibstil ist, wie von Jennifer L Armentrout gewohnt, locker und lässig und flüssig zu lesen. Die Autorin versteht es hier sehr gut, den Leser mit der Geschichte und ihren Charakteren mitfiebern zu lassen. Fragen werden aufgeworfen, Rätsel aufgegeben und Misstrauen geschührt. Die Antwort auf eine Frage wirft wiederum gleich wieder mindestens zwei weitere Fragen auf. Man ist vollkommen versunken in die Geschichte, in mögliche Hinterhalte und die eigenen Theorien, die beim Lesen unweigerlich im Kopf herum spuken. Und die ganze Zeit über wurde das ungute Gefühl in meiner Magengegend immer stärker. Die letzten hundert Seiten steuern dann sehr rasant auf die Auflösung zu, es geht Schlag auf Schlag und eine Enthüllung jagt die nächste. Die meisten Entwicklungen kamen auch wirklich überraschend bei 1-2 muss ich sagen, dass die Lösung etwas vorhersehbar war, was der Story jedoch keinerlei Abbruch getan hat.

Ember ist eine sehr gefühlvolle, gleichzeitig auch eine - wie ich finde - sehr misstrauische Protagonistin. Sie traut kaum einem anderen Menschen, was bestimmt darauf zurückzuführen ist, dass sie Dank ihrer Andersartigkeit in der Schule gemieden und bis auf einen einzigen Freund und ihre kleine Schwester alleine ist. Und selbst ihrem bsten Freund vertraut sie nicht genug, um ihm die Wahrheit über sich zu erzählen. Zu tief sitzt die Angst vor ihrer Gabe und die Angst davor, öffentlich dafür verurteilt zu werden. Gleichzeitig steckt in Ember eine sehr mutige junge Frau, wie sich im Verkauf der Geschichte noch zeigt. Sehr spannend fande ich auch Embers Beschreibung vom Sterben.

Als Ember ihn zum ersten Mal trifft, beschreibt sie Hayden als "heißen Typen". Aber in ihm steckt viel mehr. Hayden ist loyal und fürsorglich, hat aber auch einen Dickschädel, der seinesgleichen sucht. Gleichzeitig schlummert in ihm auch eine tiefe Traurigkeit. Mir war er von Anfang an sympathisch und ich mochte besonders die Szenen zwischen Ember und Hayden sehr gerne.

Allerdings sind die Charaktere im Vergleich zur Story eher oberflächlich und "flach" geblieben. Es war kaum eine Entwicklung erkennbar und ich hätte gerne noch tiefere Einblicke in das Wesen der übrigen Charaktere, abgesehen von Ember, bekommen. Allerdings erschien mir das Buch eher story-orientiert, weshalb die fehlende Charaktertiefe für mich kein wirklicher Minuspunkt ist und mich vielmehr auf eine Fortsetzung hoffen lässt.

Was mich während des Lesens von "Cursed" permanent begleitet hat, war ein gewisses "LUX-Feeling". Diejenigen, die die LUX-Reihe der Autorin gelesen haben, wissen vielleicht, was ich damitmeine. Ich sage nur ...willkommen am Fuße der Seneca Rocks. ;) Es gab in "Cursed" einige Parallelen wie ich finde und das Lesen hat sich ein kleines Bisschen wie Nach Hause Kommen angefühlt.

Alles in Allem hat "Cursed" mir ein paar sehr schöne Lesestunden beschert und ich kann das Buch jedem Fantasy-Fan an's Herz legen!

Von mir gibt's hier 4/5 möglichen Sternen!