Rezension

Eine schöne, realistische Geschichte

Der goldene Sohn - Shilpi Somaya Gowda

Der goldene Sohn
von Shilpi Somaya Gowda

Bewertet mit 5 Sternen

Das Cover zeigt ein am Meer speilendes Kind. Er wirkt unbekümmert, losgelöst und genießt den Tag. Eine unbeschwerte Kindheit! Da ich selbst Mutter eines Sohns bin, habe ich mich von diesem Bild direkt angesprochen gefühlt. Jedoch zeigt die Kurzbeschreibung, dass es in dem Buch nicht immer nur um schöne Tage im Leben geht.

Kurz zum Inhalt:

Anil und Leena genießen eine teils unbeschwerte Kindheit in Indien. Sie sind beste Freunde und erleben in der gemeinsamen Zeit viele neue und interessante Dinge. Doch leider verlieren sich die beiden mit dem Heranwachsen mehr und  mehr aus den Augen. Anil möchte Arzt werden und lernt in jeder freien Minute. Leena wächst zu einer jungen Frau heran und plant ihre Hochzeit- leider nicht mit Anil. Denn dieser erhält ein Stipendium im weit entfernten Amerika. Beide haben ihre Ideale und Vorstellungen von einer glücklichen Zukunft. Leider müssen sie schnell einsehen, dass  ihre Träume nicht wirklich viel mit der Realität zu tun haben…

Nun zu meiner Meinung:

Die Autorin hat einen flüssigen und sehr detaillierten Schreibstil. Sie schildert die einzelnen Szenen und Begebenheiten sehr genau, so dass sich schnell Bilder im Kopf der Leser entwickeln.

Selbst gelegentliche Zeitsprünge sind gut zu verfolgen und mindern den Lesefluss nicht.

Die einzelnen Charaktere sind authentisch beschrieben und ausgearbeitet. Ihre Gefühle und Gedanken werden nachvollziehbar aufgeführt, so dass sich der Leser in ihre Lage versetzten kann. Zusätzlich entwickeln sie mit heranschreiten der Geschichte mehr und mehr an tiefe.

Weiterhin ist das Buch in mehrere Abschnitte gegliedert, die mit schönen indischen Mustern verziert sind. Auch diese Einteilung lockert den Lesefluss zusätzlich auf und behält den Leser am Buch.

Zwar spielt die Handlung zu großen Teilen in Indien, aber eine Geschichte a la Bollywood erhält der Leser hier nicht. Ganz im Gegenteil: Die einzelnen Figuren müssen schwere Schicksalsschläge einstecken und es läuft nicht immer alles nach Plan. Diese  Ereignisse lassen die Geschichte realistisch wirken. Denn auch im wahren Leben muss man erkennen, dass nicht immer alles so gelingt wie erhofft. Man muss negative Erfahrungen machen, die einen Charakter prägen und stärken.

So war auch das Ende der Geschichte nicht wie anfangs erhofft und gewünscht. Somit war die Geschichte für mich bis auf die letzten Zeilen nicht vorhersehbar und unerwartet.

Mein Fazit:

Eine schöne Geschichte aus Indien – so gar nicht nach Bollywood Manier!