Rezension

Eine sehr berührende Geschichte

Unter der Sommerlinde von Gourdon -

Unter der Sommerlinde von Gourdon
von Susanne Morel

Bewertet mit 4 Sternen

Dieser Roman führt in die Provence der 1930er Jahre. Hier leben Manon und Estelle mit ihren Eltern in einem herrschaftlichen Anwesen. Die Schwestern könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Estelle sich ihrer dominanten Mutter beugt und einer reichen Heirat entgegenträumt, hat sich Manon jeglichem Widerstand entgegengesetzt und eine Ausbildung als Krankenschwester abgeschlossen. Mit Leib und Seele versorgt sie jetzt die Patienten. Eines Tages bittet sie Léandre, der in der Nachbarschaft des Anwesens ihrer Eltern eine Kräuterfarm unterhält, einem schwerkranken deutsch-jüdischen Jungen zu helfen. Unerlaubt bringt Manon ihn in ihr Krankenhaus. Dieses nimmt der Oberarzt Dr. Tessier, dem Manon ein Dorn im Auge ist, zum Anlass, ihr fristlos zu kündigen. Manon ist am Boden zerstört, doch schon bald findet findet sie eine neue Aufgabe.

Erzählt wird diese emotionale Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven von Manor und Estelle. Die Handlung ist voller Dramatik, reich an Wendungen und doch an keiner Stelle kitschig oder unglaubwürdig.

Die relevanten Protagonisten sind facettenreich und nachvollziehbar angelegt und ausgearbeitet.So gelang es mir, in die Gefühls- und Gedankenwelt der einzelnen Charaktere eindringen zu können. Mit einem flüssigen und leichten Schreibstil führt Susanne Morel durch dieses Buch.

Diese Lektüre hat mir emotionale und fesselnde Lesestunden bereitet. Sehr gerne empfehle ich es weiter. 4 Sterne.