Rezension

Eine sehr berührende und wunderschöne Geschichte

Für immer in deinem Herzen
von Viola Shipman

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Alle Frauen der Familie Lindsey besitzen ein Armband mit Glücksbringern, Großmutter Lolly, Tochter Arden und Enkelin Lauren. Die Anhänger werden von Generation zu Generation weitergegeben. Lolly lebt allein am Lost Land Lake, weit weg von ihrer Tochter und ihrer Enkelin, die sie lange nicht gesehen hat. Ihr bleibt nicht mehr viel Zeit für mehr Nähe. Sie schickt Arden und Lauren jeweils einen Anhänger und bittet um einen Besuch. Alarmiert brechen die beiden auf und nehmen ihre eigenen Krisen mit in das Kindheitsparadies am See. Es wird ein Sommer, der drei Lebenswege zusammenführt und verändert. Über das Armband, das sie verbindet, entdecken die Frauen, was wirklich wichtig ist im Leben. Die Glücksbringer der Lindseys stehen für Geschichten voller Hoffnung, Sehnsucht und Lebenslust.Ein Roman, der die Leserin unter Tränen lächeln lässt.

Meine Meinung:
"Für immer in deinem Herzen" von Viola Shipman ist ein unglaublich berührendes und mitreißendes Buch.
Die drei Protogonistinnen Lolly, Arden und Lauren, die aus drei Generationen stammen, werden sehr gut dargestellt und beschrieben. Sie sind alle so unterschiedlich:
Lolly, die liebenswerte Großmutter, die alle in den Bann der Geschichten ihrer Bettelarmband-Anhänger reißt.
Arden, sie ist ein absoluter Workaholic, nimmt sich wenig Zeit für sich und ihre Bedürfnisse und bemüht sich, ihrer Tochter ein gutes Leben zu ermöglichen.
Und dann ist da noch Lauren, Lollys Enkelin und ein Musterbeispiel an Tochter, die ihre eigenen Wünsche zurücksteckt, um anderen das Leben leichter zu machen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen.
Zu Beginn des Buches werden die drei Protagonistinnen jeweils einzeln vorgestellt, bis das Leben sie zusammenführt und die Handlungsstränge sich ineinander verweben.
Daraufhin wechselt dann die Geschichte zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, die durch Lollys Erinnerungen und ihre Bettelarmband-Anhänger belebt wird.
Es ist wunderschön nach und nach immer mehr zu erfahren, die Personen besse kennenzulernen und herauszufinden, wofür die einzelnen Anhänger stehen.
Das Buch ist zum Teil fröhlich und berührend, aber an gewissen Stellen auch traurig.
Auf alle Fälle ist es wunderschön!

Meine Meinung:
Ich habe die Geschichte sehr genossen und fand es wundervoll in die Welt der Bettelarmbänder und ihrer Geschichten abzutauchen. Es ist so gefühlvoll. Ich kann es auf jeden Fall absolut weiter empfehlen.

Kommentare

Vucha kommentierte am 19. Juni 2016 um 23:10

Lolly Lindsey lebt in der Kleinstadt Scoop am Lost Land Lake … alleine, da ihre Tochter Arden das Weite gesucht hat und ihr Leben in Chicago leben möchte.

Glücklich ist Arden jedoch nicht in Chicago. In ihrem Job in der Redaktion von „Paparazzi“hat sie mit einem wenig verständnisvollen Chef zu tun und die wirklich interessanten Arbeiten dürfen andere erledigen. Auch privat läuft längst nicht alles rund, da Arden geschieden ist und nicht das beste Verhältnis zu ihrem Ex-Mann hat, weshalb sie dann auch wiederum finanziell nicht ganz ohne Sorgen leben kann.

Auch Lauren, Ardens Tochter, ist nicht wirklich zufrieden mit ihrer Situation. Sie würde leidenschaftlich gerne unst studieren, weiß aber um die finanziellen Sorgen ihrer Mutter und studiert deshalb – um Arden nicht zur Last zu fallen – Betriebswirtschaft.

Doch dann bekommt Arden einen unerwarteten Anruf von Lollys Chefin und sowohl Arden als auch Lauren erhalten einen Brief mit einen Armbandhänger von Lolly. Beide sind besorgt und machen sich auch den Weg zu Lolly.

Für beide wird dies eine Reise in die Vergangenheit, auf der sie so manches über Lolly, ihre Familie und die Bedeutung von Liebe, Freundschaft und das Leben erfahren.

Meine Meinung:

Viola Shipman ist mit diesem Werk ein wundervolles Buch gelungen. Das Buch ist in 11 Teile unterteilt und in jedem Teil, ebenso wie im Prolog und im Epilog, steht ein Armbandanhänger und die damit verbundene Geschichte im Mittelpunkt. Lolly erzählt die Geschichte ihrer eigenen Großmutter und ihrer Mutter, welche beide ein Bettelarmbändertrugen und die Anhänger und die damit verbundenen Geschichten von Generation zu Generation weitergegeben haben.

In diesen Anhängern ist jeder Moment meines Lebens festgehalten… Und des euren auch. Keine von uns würde heute ohne sie hier sitzen. Sie erzählen die Geschichte davon, woher wir kommen, wie weit wir es gebracht haben und wohin wir noch zu gehen hoffen. Ich glaube immer nochm dass mein Leben wie diese Libelle ist, die ich dir geschenkt habe, als du ein kleines Mädchen warst: Trotz aller TRaurigkeit war es dennoch voller Glück. (S.81)

Mir gefällt diese Idee sehr gut. Ich habe mich mehrmals dabei erwischt, dass ich überlegt habe, wofür die einzelnen Anhänger stehen und welche Geschichte sie erzählen könnten. Auch mein eigenes Bettelarmband trage ich seither wieder öfter.

Die Protagonistinnen des Buches sind – jede auf ihre Art – sehr sympathisch. Lolly sprüht, trotz mehrerer Schicksalsschläge, vor Lebensfreude und vermittelt ihrer Tochter und ihrer Enkelin so manche Lebensweisheit.

Arden wirkt am Anfang sehr verbittert, aber dennoch konnte ich mich zeitweise am besten mit ihr identifizieren. Sie schafft es oft nicht, auf ihr Herz zu hören und handelt nur danach, was ihr vernünftig erscheint. Deshalb fällt es ihr auch schwer, sich auf Lollys Geschichten einzulassen und Spaß am Leben zu haben.

Lollys einfache Frage traf sie hart. „Ich hatte so viel Arbeit um die Ohren, dass ich meine Freunde aus den Augen verloren habe“, gestand sie traurig. „Ein Job kann dich nicht in den Arm nehmen.“ Lolly legte ihrer Tochter die Hand auf den Arm, um ihre Worte wirken zu lassen. (S.163)

Lauren weiß ziemlich genau was sie will; nur weiß sie nicht, wie sie ihrer Mutter das beibringen soll. Das Mädchen ähnelt seiner Großmutter in vielerlei Hinsicht und zwischen den beiden gibt es eine sehr innige Beziehung, während die Beziehung zu ihrer eigenen Mutter sich zuweilen schwierig gestaltet.

Lauren platzte der Kragen. (…) „Ich hab es satt, ständig alle Gefühle unter den Teppich zu kehren. Ich hab es satt, mir von dir mein Leben vorschreiben zu lassen.“ (S. 114)

Und dann wäre da noch Jake, der Altenpfleger. Auch er war mir von Anfang an sehr sympathisch. Er ist sowohl Lolly als auch Arden gegenüber sehr einfühlsam, und auch wenn es von Beginn an absehbar ist, dass sich zwischen ihm und Arden etwas entwickeln wird, freut man sich, die Annäherung der beiden zu verfolgen.

Im Laufe des Romans finden die drei Frauen wieder näher zusammen; Arden lernt das Leben zu genießen, Lauren traut sich, ihre Wünsche zu äußern und Lolly und Arden finden wieder zueinander.

Lolly seufzte. „Tut das, was euch glücklich macht. Es klingt so einfach, und dennoch ist es so schwer, weil nur so wenige von uns es tun. Wir leben aus Furcht. Wir leben für andere, für ihre Hoffnungen und Erwartungen. Wir tun das, was alle anderen glücklich macht.“ (S. 239)