Rezension

Eine sehr chaotische Reise

Rentierköttel
von Lars Simon

Bewertet mit 4 Sternen

Torsten, der eigentlich aus Frankfurt kommt, hat sich gerade ein zweites Zuhause in Schweden gekauft, das er renovieren möchte. Jedoch kommt er nicht dazu die Bauarbeiten an seinem Haus zu beaufsichtigen, da er vom Vater seiner potentiellen Freundin Linda losgeschickt wird, um diese gemeinsam mit seinem Freund Rainer, der gerade von einer Kulturreise zurückgekehrt ist, zu suchen. Linda ist zu einer Reise nach Lappland aufgebrochen, von der sie sich nicht mehr gemeldet hat. Da Torsten sich ebenfalls Sorgen macht, stimmt er zu gemeinsam mit seinem Freund Rainer und seinem Auto Lasse die Reise nach Lappland auf sich zu nehmen, um Linda aufzuspüren und nach Hause zu bringen. Doch so einfach, wie sich die beiden Freunde diese Reise vorgestellt hatte, wird sie leider nicht.

Inhalt:

Dies war mein erstes Buch dieser Trilogie. Ich finde jedoch, dass man es auch ohne Kenntnis der beiden Vorgängerbücher gut lesen kann, auch wenn es mir anfangs schwer fiel die verschiedenen Personen auseinander zu halten und deren Beziehungen zueinander zu verstehen. Ich bin jedoch im Laufe des Buches sehr gut herein gekommen, es hat wahrscheinlich einfach nur etwas länger gedauert. Die Reise, die die beiden Freunde unternehmen ist ein einziges Chaos, das ich jedoch sehr amüsant fand. Es kam mir teilweise alles etwas komisch vor, was ich die beiden auf ihrer Reise erleben, doch am Ende wurde dann alles aufgelöst.

Schreibstil:
Der Schreibstil ist dem Genre des Buches entsprechend locker. Das Buch liest sich sehr gut und flüssig und hat mir ein paar heitere Stunden beschert. Besonders gut gefallen hat mir, dass ich mir alles recht gut bildlich vorstellen konnte, da die Beschreibungen der Situationen sehr lebendig waren. Teilweise hatte ich das Gefühl live dabei zu sein, was ich wirklich gelungen fand. Auch lässt der Autor zwischendurch immer wieder ein paar schwedische oder samische Wörter einfließen. Diese sind im Zusammenhang meistens sehr gut zu verstehen und sollte dies einmal nicht der Fall sein, so können sie am Ende des Buches nachgeschlagen werden.

Aufbau:

Das Buch unterteilt sich in viele relativ kurze Kapitel, die ich sehr angenehm zu lesen fand. Die Kapitel sind jeweils inhaltlich abgeschlossen, sodass das Buch sehr gut am Ende eines Kapitels unterbrochen werden kann.

Charaktere:

Zugegebenermaßen musste ich mich an Torsten und seinen Freund Rainer zunächst gewöhnen, aber danach waren sie mir richtig sympathisch. Besonders Rainers doch sehr lustige Ausdrucksweise ist mir im Gedächtnis geblieben. Er hat teilweise etwas gewöhnungsbedürftige Ansichten, ist grundsätzlich jedoch ein sehr liebenswürdiger Kerl. Torsten, der mir teilweise etwas Leid tat, da er immer wieder in neue Katastrophen verstrickt wurde, ist mir ebenfalls sehr sympathisch. Ich kann mir bei beiden sehr gut vorstellen, sie auch im echten Leben zu kennen, da ich sie, gerade aufgrund ihrer Schwächen, sehr realistisch finde.

Cover und Klappentext:

Das Cover des Buches hat mich auf den ersten Block angesprochen. Ich finde es sehr ansprechend gestaltet. Die Gestaltung passt außerdem sehr gut in die Reihe, denn es ist auf den ersten Blick erkennbar, dass die drei Bücher zusammengehören. Die Ziege mit dem Rentiergeweih passt außerdem perfekt zum Buch (wieso merkt man jedoch erst beim/nach dem Lesen). Der Klappentext ist, zum Inhalt des Buches passend, etwas außergewöhnlich, da er das Geschehen nicht in der Weise zusammenfasst, wie es sonst der Fall ist. Der Text aus der Ich-Perspektive hat mich jedoch sehr angesprochen und auch das Zitat passt einfach perfekt.

Fazit:

Auch wenn ich anfangs etwas skeptisch war, so hat mir das Buch doch sehr gut gefallen. Ich kann mir sehr gut vorstellen ein weiteres Mal mit Rainer und Torsten auf die Reise zu gehen, auch wenn diese Reisen dann zeitlich vor dieser Reise hier stattfinden, denn schließlich ist dies das letzte Buch der Trilogie.