Rezension

Eine sehr eigene Protagonistin mit einer außergewöhnlichen Geschichte

Die Berufene - M. R. Carey

Die Berufene
von M. R. Carey

'Ihr Name ist Melanie.' (Erster Satz)
Melanie lebt auf einem Stützpunkt und der Höhepunkt ihres Tages ist der Unterricht mit ihrer Klasse, bei dem sie jedoch an einen Stuhl gefesselt ist. Jedoch ist sie dort zumindest sicher vor den Hungernden und kann bei Miss Justineau sein, Während der größte Teil der Menschheit einem Pilz names Ophiocordyceps zum Opfer gefallen ist und sich in Hungernde verwandelt hat. Aber Melanie muss erkennen, dass nicht alles auf dem Stützpunkt so ist, wie es zunächst scheint. Spätestens als eine Horde Hungernde den Stützpunkt und Melanie's einziges Zuhause angreifen, muss sie erkennen, dass sie anders ist. Und der einzige Grund für ihren Aufenthalt auf dem Stützpunkt war um sie zu studieren und sie am Ende aufzuschneiden. Aber das kann Melanie auf keinen Fall zu lassen.

Rezension
Zu einem angenehmen und sehr verständlich Schreibstil, bei dem die Seiten nur so dahinfliegen, ist das Buch vor allem von Intertextualität geprägt. Der Bezug zu Büchern scheint dem Autor sehr wichtig zu sein und zeigt auch seine Verbundenheit zu Klassikern, aber auch zur griechischen Mythologie, die er so auch mir als Leser näher gebracht hat.
Interessant sind auch die unterschiedlichen Perspektiven, da die Protagonisten sehr individuell und unterschiedlich sind. Dadurch darf man auch die sehr eigene Geschichte aus einigen interessanten Blickwinkeln erleben. Zum einen erscheint die Geschichte dadurch nicht so einseitig und zum anderen kann man das Buch so auch aus der Perspektive von Erwachsenen erleben. 
Denn auch wenn Melanie sehr reif ist, kommt natürlich ihre kindliche Seite das ein oder andere Mal zum Vorschein. Vor allem zu Beginn des Buches fällt auf, dass sie keine Entscheidung der Erwachsenen hinterfragt und ihnen auch nie widerspricht. Außerdem verschließt sie ihre Augen die meiste Zeit vor der Wahrheit und erkennt offensichtliche Dinge erst sehr spät. Dennoch hat mich dieses Mädchen immer wieder mit ihrer eigenen Art begeistert, nicht nur die Tatsache, dass sie Bücher verehrt. Nein, auch ihr Mut ist bemerkenswert.
Vor allem begeistert sie aber mit ihrer Entwicklung im Verlauf des Buches, denn mit ihrer Reise macht sie sich nicht nur die Suche nach der Wahrheit, sondern auch auf die Suche nach ihrer Persönlichkeit. Allgemein spielen die Persönlichkeitsfindung, aber auch Gefühle in diesem Buch eine große Rolle.
Natürlich hat das Buch einiges mehr zu bieten, denn man durchlebt zusammen mit Melanie viele spannende und aufreibende Momente und muss sich immer wieder in Geduld üben, bevor man schlussendlich über einige Geheimnisse aufgeklärt wird. Besonders fällt das Ende auf, dass aus dem Rahmen fällt und bei mir für einige Überraschung sorgte. 

Fazit
Mit diesem Buch erlebt man ein angsteinflößendes, aber wissenschaftlich nicht ganz unrealistisches Szenario, dass das ein oder andere Mal für Gänsehaut sorgt. Außerdem gibt es dazu auch noch ein paar tolle und vor allem individuelle Charaktere und eine mythologisch angehauchte Handlung, deren Spannung meine Geduld immer wieder bis zum zerreißen spannte.
Insgesamt kann ich dieses Buch vor allem an Leser empfehlen, für die eine logische Erklärung, wie auch einzigartige Charaktere, zu einer guten Story gehören.