Rezension

Eine sehr gefühlvolle und traurig-schöne Geschichte, die von Verlust erzählt & davon, dass es okay ist, wenn man nicht okay ist.

Die Stille meiner Worte - Ava Reed

Die Stille meiner Worte
von Ava Reed

INHALT:
Nachem Hannah ihre Zwillingsschwester Izzy verloren hat, spricht sie nicht mehr. Sie schreibt nur noch Briefe, an Izzy. Ihre Eltern scheinen sie auch einfach nicht zu verstehen, alles was ihr bleibt ist Izzys Kater Mo. Doch dann schicken ihre Eltern sie weg, an einen Ort, wo alle gebrochen sind, auch Levi.

MEINUNG:
Als ich erfahren habe, dass Ava ein neues Buch rausbringt, wollte ich es wirklich gern lesen, da ich "Wir fliegen, wenn wir fallen" auch wirklich wunderbar geschrieben fand.
Doch es sollte in diesem Buch um ein Mädchen gehen, dass ihre Schwester verloren hat - was mich etwas zweifeln ließ. Ich selbst habe keine Geschwister und tue mich immer schwer damit, mich in diese Geschwisterliebe einzufühlen.
Das Cover ist jedoch wieder so unfassbar schön geworden, das ich mir dann die Leseprobe geschnappt habe, um wenigstens mal reinzulesen - und danach MUSSTE ich das Buch unbedingt haben.
Ava schreibt wirklich toll, die Geschichte lässt sich flüssig und leicht lesen, sodass man viel schneller an das Ende des Buches ankommt, als einem lieb ist.
Ich finde die gewählte Thematik wirklich sehr gelungen, denn manchmal scheint es, als müssten Menschen an einige Dinge erinnert werden.
Zum Beispiel daran, dass es okay ist, nicht okay zu sein. Oder, dass es auch andere gibt, denen es so geht wie dir. Oder, dass hinter der Fassade einiger Menschen eben noch viel mehr steckt. Oder auch, dass wir zusammen viel stärker sein können und uns gegenseitig stützen können.
Das Buch bringt sehr viele Botschaften mit sich und dennoch ganz unaufdringlich und leise.
Wir begleiten Hannah auf ihrem Weg nach dem Verlust ihrer Zwillingsschwester Izzy und erleben mit, wie sie sich fühlt. Manchmal tieftraurig, manchmal wütend, manchmal leer.
Besonders Spaß hat mir die Geschichte ab dem Zeitpunkt gemacht, wo Hannah in das Camp kommt. Ich fand alle Figuren irgendwie sehr spannend und hätte am liebsten noch mehr über sie erfahren. Ich finde Figuren, die eine Vergangenheit haben und es nicht leicht im Leben haben immer am sympathischsten und interessantesten.
Es spinnt sich nebenbei ganz sacht noch eine Art Liebesgeschichte, die aber nicht zu sehr in den Vordergrund gedrängt wird. Zwischendurch habe ich mich gefragt, ob Hannah Levi überhaupt anziehend oder attrakttiv findet, denn viel Platz war dafür - verständlicherweise - in ihren Gedanken nicht.
Ich habe mich, trotz fehlender Schwester, Hannah sehr nah gefühlt und mir manchmal gewünscht ich könnte ins Buch steigen und sie drücken, ebenso wie die anderen im Camp.
Danke Ava, für diese wunderschöne, leise und doch so laute Geschichte, die so viel Gefühl rüberbringt.

FAZIT:
Eine sehr gefühlvolle und traurig-schöne Geschichte, die von Verlust erzählt und davon, dass es okay ist, wenn man nicht okay ist.

Rockt mein Herz mit 5 von 5 Punkten!