Rezension

Eine sehr intensive, beeindruckende und berührende Geschichte

After the Fire - Will Hill

After the Fire
von Will Hill

Bewertet mit 5 Sternen

Meinung:

Das Buch hat nur durch Zufall meine Aufmerksamkeit erregt. Das knallrote Cover, aber auch die abgedruckten, begeisterten Zitate haben mich irgendwie angesprochen.

Dabei habe ich den Klappentext selbst gar nicht wirklich wahrgenommen und deshalb erst nach Beginn des Lesens gemerkt, dass es sich hierbei um ein Buch handelt, dass sich mit dem Leben bzw. dem Loskommen aus einer Sekte beschäftigt.

Ein Thema, das ich schon immer interessant und erschreckend fand. Dazu habe ich auch schon ein paar Bücher gelesen, vor allem die Gated-Reihe von Amy Christine Parker hat mich tief beeindruckt und ich war gespannt, wie sich die Geschichte der 17-jährigen Moonbeam gestalten würde.

Dabei beginnt die Geschichte eigentlich mit dem Ende der Sekte. Denn in der Ausgangshandlung ist ein Feuer ausgebrochen und Moonbeam ist zusammen mit einigen anderen Kindern und Jugendlichen der Sekte in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie untergebracht und soll nun über ihr Leben in der Sekte und vor allem davon erzählen, was kurz vor dem Feuer geschah.

Der Plot wird auf zwei Zeitebenen erzählt, dem Davor und dem Danach, alles aus der Ich-Perspektive der Protagonistin. Und was soll ich sagen, die Geschichte hat mich wirklich gefesselt und überzeugt.

Dabei ist hier nicht mal Spannung das ausschlaggebende Element. Denn obwohl ich die Erinnerungen an das Leben in der Legion Gottes und die Faktoren die zum Feuer geführt haben interessant fand, konnte ich sie mir so oder zumindest so ähnlich schon denken. Das, was mich wirklich beeindruckt hat, war aber die Intensität und das Gefühl, das die Geschichte beim Lesen vermittelt.

Durch die Ich-Perspektive kann man sich sehr gut in die Protagonistin, ihre Gedanken und Gefühle hineinversetzen und ihre Handlungen und Entscheidungen verstehen. Man ist sozusagen hautnah dabei, wenn sie davon erzählt, wie das Leben so war, wieso Father John die Menschen beeindrucken und lenken konnte und wie sie auch um ihr Leben und ihre Unversehrtheit gebangt hat.

Autor Will Hill hat diesen Roman extrem gut geschrieben. Er schafft es, den Leser an die Geschichte zu fesseln und sie vor seinen Augen Realität werden zu lassen und das ohne, dass er die Gräueltaten wirklich ausschlachtet oder auch nur extrem auf die Tränendrüse drückt. Es ist einfach authentisch beschrieben und wirkt fast so, als könnte die Geschichte so, oder so ähnlich, passiert sein.

Dabei finde ich es auch toll, dass der Autor auf eine klassische Liebesgeschichte verzichtet hat. Das Buch kommt auch ganz wunderbar ohne aus und seine starke Protagonistin Moonbeam hat mich mit ihrer Entwicklung auch wirklich beeindruckt, sodass ich sehr gerne mehr von ihrem Leben gelesen habe.

Fazit:

Eine sehr intensive, beeindruckende und berührende Geschichte, die mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Der Plot ist interessant, aber vor allem authentisch und nachvollziehbar beschrieben und Moonbeam ist trotz des komisch klingenden Namens, eine starke und sympathische Protagonistin, deren Weg und Entwicklung ich gerne begleitet habe und bildlich vor meinen Augen miterlebt habe. Für mich einfach ein starkes Buch, das man unbedingt lesen sollte. Deshalb gibt es natürlich die vollen 5 Sterne und eine deutliche Leseempfehlung für alle die auch ruhige und tiefgründige Geschichten mögen.