Rezension

eine sehr tiefgründige und lehrreiche Lektüre ..

Jetzt spricht Dylan Mint und Mr Dog hält die Klappe - Brian Conaghan

Jetzt spricht Dylan Mint und Mr Dog hält die Klappe
von Brian Conaghan

~~Buchcover:
Dieses Cover hat mich persönlich jetzt nicht sofort überzeugen können, was mir wieder mal zeigt, dass man sich auch nicht nur davon leiten lassen sollte, bei seiner Buchauswahl.

Jetzt, nachdem ich das Buch gelesen habe finde ich es aber mehr als passend … der Hund hat für mich eine ganz andere Bedeutung als zuvor und ich finde es farblich, sowie von der Grafik her einfach klasse.

 

Meinung:
Dieses Buch ist etwas ganz besonderes und hat mich voll gegriffen, emotional und mit tiefstem Herzen. Es fällt mir aber irgendwie schwer das alles in Worte zu fassen, aber so geht’s mir meistens bei Büchern, die mich wirklich umhauen.

Die Geschichte um Dylan, einem Jugendlichen mit dem Tourette-Syndrom, der mir sofort wahnsinnig sympathisch war. Ich hatte von der Krankheit schon das ein oder andere gehört oder gelesen, aber jetzt nach diesem Buch seh ich es nochmal ganz anders.

Es geht einem regelrecht unter die Haut wie Dylan sein Leben mit dieser Krankheit meistert. Auch dass er dieser Krankheit einen Namen gegeben hat – *Mr. Dog*- der oftmals knurrend, heimlich und in den unmöglichsten Situationen. Meistens dann doch schnell erkannt, und von Dylan versucht in Zaum zu halten, was aber nicht immer gelingt. Umso schwerer stell ich es mir auch vor für die Personen um Dylan herum, damit immer dementsprechend und doch auch natürlich umzugehen.

Ich ziehe meinen Hut vor den Personen mit solch einer Krankheit, der psychische Druck muss extremst sein und für die Angehörigen, Verwandten, Freunde und Bekannte muss es eine extreme Aufgabe sein, damit natürlich umzugehen. Von daher, hat es mich sehr berührt in der Geschichte eben mit diesen Personen drumrum auch mitfühlen und mitleben zu dürfen.

Doch das ist nicht alles … Dylan wird wegen seiner Krankheit auch von seiner Mutter mit Samthandschuhen teilweise angepackt, so dass er nicht mit der ganzen Wahrheit immer konfrontiert wird und somit einiges an Missverständnissen sich ergibt. Dabei ist Dylan ein wirklich kleverer, intelligenter und auch gefühlsvoller Mensch, der es wirklich tapfer meistert, sein Leben in einer *normalen* Bahn zu halten. Auch wenn er oftmals Worte von sich gibt, die wirklich unter die Gürtellinie gehen – sollte man vor Augen sich halten, dass DAS die Krankheit und somit *Mr. Dog* ist, der sein Unwesen treibt. Das tut Dylan immer auch sehr leid, was man beim Lesen sehr schnell merkt, kann er aber nicht unbedingt im Zaum halten und unterbinden. Eine Krankheit die wirklich so ihre Macken hat und die man verstehen MUSS.

Ein Buch, das durch ein sehr anspruchsvolles Thema, für mich etwas sehr Besonderes ist und einfach gelesen werden muss, um einem die Augen zu öffnen. Nicht alles ist so wie es scheint und oftmals steckt was sehr Bewegendes dahinter.

Der Schreibstil war flüssig, die Thematik wunderbar in eine schöne, unterhaltsame und interessante Geschichte verpackt. Es gab so einige Stellen, die mich laut Lachen liesen, dann wieder Stellen, wo mir *Pipi* in die Augen trieb.

Mein Fazit:
Ein Buch, das einem die Augen öffnet, einem die Sinne verschärft und mich persönlich sehr berührt hat. Ein Buch, das mich einiges nun anders sehen und denken lässt und ein Buch, das einen Einblick in eine Krankheit gewährt, die vielen noch viel zu unbekannt und unverständlich ist.

Eine gelungene runde Sache mit viel Herz, Gefühl und auch tollen Erlebnissen.