Rezension

Eine Serie, die sich leider langsam abnutzt

Wisting und der Atem der Angst
von Jørn Lier Horst

Bewertet mit 4 Sternen

Ich bin ein riesengroßer Wisting-Fan, obgleich ich eigentlich zu den Regio-Krimi-Tanten gehören. Mir haben schon die ersten, „normalen“ Fälle gefallen, aber als dann die Fortsetzungen in Richtung Cold-Case gingen, war ich hellauf begeistert. Ich mag Wisting und Line, insbesondere auch, weil sie jeweils ihre Linie beibehalten und nicht sprunghaft sind, weil es gerade mal in die Geschichte passt.
 
Allerdings zieht sich seit Anbeginn der Serie ein roter Faden durch die Bücher: Wisting ermittelt als Kommissar und Line kommt ihm dabei als Journalistin in die Quere.  Dadurch, dass die beiden kaum miteinander über ihre Erlebnisse reden (dürfen/wollen), kommt Line immer wieder in gefährliche Situationen. Und nicht zu vergessen die Kämpfe von Wisting in den eigenen Reihen. Das ermüdet mit der Zeit. Mittlerweile sollten die beiden doch gelernt haben, dass es gefährlich ist, nicht miteinander zu reden. Und Wistings Vorgesetzte – und auch die Journalisten - sollten nach so langer Zeit auch wissen, dass er integer ist. Und trotzdem gerät er immer wieder in die Schusslinie und muss an zwei Fronten kämpfen.

Und gerade diese Situation, die eigentlich die Bücher ausmacht, ermüdet mittlerweile. Obwohl mit Stiller eine neue Figur eingebaut wurde, die mir mittlerweile gar nicht mehr so unsympathisch ist wie zu Beginn.  Allerdings fehlte mir diesmal Hinweise zu Stillers „Geheimnis“ (Schlaflosigkeit). Das hatte in den beiden letzten Büchern für Abwechslung gesorgt, weil ich wieder etwas zu rätseln hatte. 

Alles in allem hat mir das Buch zwar gefallen, aber ein schaler Nachgeschmack (wegen der ständig gleichen Systematik bei Wisting und Line) ist doch geblieben.