Rezension

Eine skandinavische Umsetzung der Kultserie „Stranger Things“?

Das Dorf der toten Seelen - Camilla Sten

Das Dorf der toten Seelen
von Camilla Sten

Eine skandinavische Umsetzung der Kultserie „Stranger Things“?

In „Das Dorf der toten Seelen“ fahren fünf Personen in ein verlassenes Dorf namens Silvertjärn im Wald von Norrland. Der Ort weißt eine mysteriöse Vergangenheit auf. Vor knapp 60 Jahren verschwanden plötzlich alle Bewohner. Die Protagonistin Alice hatte eine Großmutter, die kurz vor dem Verschwinden den Bewohner, aus dem Dorf gezogen ist. Deswegen möchte sie herausfinden, was wirklich damals geschehen ist und entscheidet sich mit ihrem Team eine Dokumentation über Silvertjärn zu drehen. Angekommen am Ort merken alle Charaktere, dass im Dort seltsame Dinge passieren. Ihre Handys haben kein Empfang und während ihrer Erkundschaften spielen ihre Walkie-Talkies verrückt. Ein heiseres Lachen ist zu hören. Kann es sein, dass das Team nicht alleine ist? Werden sie beobachtet? Kann man diesen Ort überhaupt lebend wieder verlassen?

Der Thriller weist einen netten und ruhigen Einstieg in die Geschichte auf. Man erfährt näheres zu Tone, Robert, Max, Alice und Enny. Jeder der Charakter ist verschieden und erhält in diesem Thriller eine andere Aufgabe. Bis die Geschichte so richtig Fahrt aufnimmt, muss man bisschen sich gedulden. Das Szenario und der Handlungsort wird von der Autorin lebendig und authentisch gestaltet. Dies war auch meines Erachtens ein großes Highlight in diesem Thriller. Das Prinzip der Zeitsprünge lässt sich in diesem Thriller wiederfinden. Neben der Handlung darf der Leser in die Vergangenheit reisen und die Entwicklung des Dorfes durch die Perspektive von Elsa (Urgroßmutter der Protagonistin) und Aina mitverfolgen. Dadurch erhält man einen genaueren Blick über das Dorf und die Handlung.

Allgemein finde ich die Grundidee des Buches ganz gut, auch wenn sie nicht neu ist. Insbesondere durch die Ich-Perspektive lässt sich eine bessere Nähe zur Handlung erstellen. Einzelne Stellen im Buch können den ein oder anderen gruseln. Die Spannung kommt auf jeden Fall nicht zu kurz. Je näher man in das Dorf mit den Charakteren eintaucht, desto spannender wird es. Bezüglich der Charaktere habe ich festgestellt, dass diese an manchen Stellen recht unvernünftig und unlogisch gehandelt haben. So konnte ich bei drei Charakteren keine Tiefgründigkeit dieser erkennen, da diese recht oberflächlich die Handlung begleitet haben.

Sonst kann ich nur sagen, dass „Das Dorf der toten Seelen“ ein ordentliches Debüt der Autorin ist. Die unheimliche Atmosphäre im Buch ist wirklich positiv hervorzuheben und stellte für mich das große Highlight in diesem Buch dar. Wer kein großen Wert auf detaillierte Charaktere legt, der kann sich dieses düsteren Thriller gerne durchlesen.