eine spannende Dystopie!
Inhalt:
London in der Zukunft: Die Stadt ist strikt in arm und reicht getrennt und außerhalb leben die Todgeweihten im Niemandland. Jolette "Jo" wurde von Kindesbein an darauf trainiert, eine Watcher zu sein und die Kinder der reichen Industriellen mit ihrem Leben zu beschützen. Doch dann ist Patience, ihr Schützling in Gefahr und der Watcher Cy tritt auf den Plan um ihr zu helfen..
Meine Meinung:
"Watcher" ist eine solide und unterhaltsame Dystopie für jung und alt, die vor alle durch ihre Kreativität besticht. Die Welt in der nicht allzu fernen Zukunft ist sehr realistisch und bildhaft gezeichnet. Man kann sich vorstellen, dass diese extreme schlucht zwischen Arm und Reich in Zukunft so weit auseinander treiben wird und damit auf dieses realistische Zukunftsbild hinausläuft.
Gut gefallen hat mir dabei, dass das Grundgerüst dieser Welt in seinen groben Zügen dem Leser schon im Prolog erklärt worden ist. Somit musste man nicht wie oftmals in solchen Büchern auf die wichtigsten Informationen innerhalb des Handlungsverlaufes warten, sondern hatte schon ein solides Grundwissen um in die Story zu starten.
Dennoch haben mir im Laufe der Geschichte zu viele Sachen noch gefehlt, die das Bild komplett gemacht hätten. Mit Sicherheit wurden gewisse Informationen noch zurüclgehalten, um an der ein oder anderen Stelle Spannung zu erzeugen, oder auch noch Raum für Teil 2 zu lassen. Trotzdem habe ich für mich persönlich diese Informationen als fehlend empfunden und ständig das Gefühl gehabt, dass ich zu viel nicht weiß. Denn die Protagonistin Jo, durch deren Augen wir die Geschichte verfolgen, wusste all dies, hat es uns als Leser einfach nur vorenthalten, sodass nicht mehr viel mit Rätseln war.
Die Charaktere an sich habe ich überwiegend als sehr sympathisch und interessant empfunden. Vor allem Jo und Cy schließt man sehr schnell in sein Herz und genießt es durch Jo's Perspektive das ganze zu verfolgen. Einzig Patience, Jo's Schützlich blieb für mich als Mary-Sue zu blass und langweilig. Ich hoffe, dass sich das in Teil zwei noch ändern wird.
Die obligatorische Liebesgeschichte darf natürlich auch nicht fehlen, doch diese ist hier wirklich gut gemacht. Es wird nichts überstürzt, und auch wenn die Romanze in Jo's Gedanken manchmal ein wenig zu melodramatisch dargestellt wurde, sind die Gefühle der beiden doch realistisch und nachvollziehbar. Man fiebert mit den Charakteren mit und so soll es schließlich auch sein.
Der Schreibstil der beiden Autorinnen ist sehr bildhaft und detailliert. Man fliegt nur so durch die Seiten und das Lesen macht wirklich viel Spaß. Doch nicht nur stilistisch besticht die Geschichte durch Kreativität, auch die Handlung strotzt nur so davon. Irgendwie hat das ganze das Gefühl eines Roadmovies, denn die Gruppe ist ständig auf der Flucht, stolpert von einer Falle zum nächsten Kapf und die Spannung ebbt nie ab. Auch unerwartete Wendungen und Überraschungen tragen zum hohen Spannungsfaktor bei.
"Watcher" ist der erste Teil einer Trilogie und eine wirklich unterhaltsame und spannende Jugenddystopie. Natürlich ist noch an einigen Stellen Luft nach oben, aber dafür haben wir schließlich Teil 2, auf den wir gar nicht mehr so lange warten müssen.