Rezension

Eine spannende Familiengeschichte über mehrere Generationen

Die Frauen der Rosenvilla
von Teresa Simon

Bewertet mit 4 Sternen

Anna Keppler ist die Erbin einer Schokoladendynastie, die gerade ihre zweite Chocolaterie in Dresden eröffnet hat. Als sie den Garten ihrer Familienvilla mit Rosen neu gestalten möchte, stößt sie auf eine alte Schatulle. Diese enthält Tagebucheinträge von mehreren Frauen, die vor vielen Jahren in der Rosenvilla gelebt haben. Anna hat jedoch noch nie von diesen Frauen gehört, und begibt sich nun auf Spurensuche in die Vergangenheit…

 

Schreibstil:

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, er ist klar und auf den Punkt gebracht und ohne verschnörkelten Ausdruck. Somit liest sich die Geschichte sehr flüssig.

Die Tagebucheinträge, die immer mal wieder Rückblicke auf die vergangenen Generationen erlauben, lockern die Geschichte angenehm auf. Zur besseren Übersicht sind sie auch in einer anderen Schriftart verfasst.

 

Charaktere:

In der Gegenwart begleiten wir Anna in ihrem Leben. Sie ist die Hauptprotagonistin, um die sich die Geschichte aufbaut.

Mit Anna wurde ich leider nicht richtig warm, im echten Leben wäre sie mir zu blass und temperamentlos. Auch wenn sie als emotional dargestellt wird, kam bei mir kaum etwas davon an.

Zudem lernt man die Frauen der Vergangenheit aus drei Generationen kennen: Helene, Emma und Charlotte. Jede von ihnen ist anders aber auf ihre Art realistisch dargestellt.

Die Nebencharaktere aus der Gegenwart, z. B. Annas Eltern, konnten mich auch hier wieder weniger überzeugen als die der Vergangenheit.

 

Meine Meinung:

„Die Frauen der Rosenvilla“ hat mir wirklich gut gefallen, die Geschichte war spannend und sehr gut erzählt. Ich hatte immer das Bedürfnis zu erfahren, was als nächstes geschieht und wie sich alles entwickelt. Auch die eine oder andere Wendung im Buch ist gut geglückt.

Der Spannungsbogen wurde immerzu aufrechterhalten, obwohl ich mir im Verlauf trotzdem schon einige Geschehnisse denken konnte und das Ende dann nicht ganz so spontan und unerwartet für mich kam.

Die Autorin konnte mich auch mit dem Hintergrundwissen über Rosen, die Pralinenherstellung und dem Pralinenhandwerk in Dresden begeistern. Als besonderes Extra gibt es am Ende des Buches noch einige Rezepte von Pralinen, die Anna im Storyverlauf herstellt.

Der Höhepunkt der Geschichte hat mir dann leider nicht mehr so gut gefallen - die Geschichte nahm ein zu rasantes Ende. Die Auflösung und Annas Liebesgefühle zu einem Mann, der eine wesentliche Rolle spielt, wirkten auf mich leider nicht realistisch. Am Ende blieb mir zu viel Happy-End-Stimmung. Aber das ist natürlich nur meine Meinung!

Ingesamt ein wirklich solides, spannendes und ins Detail gehende Buch, welches mir schöne Lesestunden beschert hat, und bei dem ich zusätzlich noch einiges Neues lernen konnte.

Ich vergebe gerne 4 Sterne.