Rezension

Eine spannende Geschichte mit interessantem Thema und einigen Längen

Finderlohn
von Stephen King

Der 2. Teil der Reihe rund um den Ermittler Bill Hodges, den wir schon aus "Mr. Mercedes" kennen, könnte man auch lesen, ohne den 1. Teil der Reihe zu kennen. Allerdings trifft man hier auf einige Personen aus dem Vorgänger. Raffiniert gemacht ist, dass der Vater von Peter Saubers  in "Mr. Mercedes" schwer verletzt wurde. Der Ermittler Bill Hodges tritt allerdings erst ziemlich spät in dieser Geschichte auf.

Stephen King erzählt die Geschichte, die sich rund um einen Schriftsteller, Fans und Literatur dreht, aus verschiedenen Perspektiven. Da ist z. B. Morris Bellamy, einer der Hauptfiguren dieser Geschichte, dessen Lebensgeschichte wir erfahren, oder der Junge Peter Saubers, der das von Bellamy vergrabene Geld und die Notizbücher des ermordeten Autoren findet.

Morris Bellamy und Peter Saubers verbindet nicht nur der vergrabene Koffer, beide sind Literaturliebhaber, jeder aber auf seine ganz eigene Weise. Während Morris Bellamy ein unsympathischer Zeitgenosse ist, der besessen davon ist, dass die Story, auf die er sich eingeschossen hat, weitererzählt werden muss, ist  Peter Saubers ein total sympathischer, unschuldiger Charakter, der seiner Familie helfen möchte, und die gefundenen Notizbücher aus Liebe zur Literatur veröffentlicht sehen möchte.

Die Charaktere in diesem Buch sind wieder einmal sehr gut ausgearbeitet und sehr lebendig. Gut gefallen haben mir auch die Dialoge und den typischen King-Sarkasmus, der immer wieder aufblitzt.

Obwohl die Geschichte einige Längen hat und sicherlich wieder gut 100 Seiten weniger hätte umfassen können, hat mich der 2. Band der Trilogie doch irgendwie gefesselt und das, obwohl das Ende auch sehr vorhersehbar war.

4/5 Sterne bekommt diese Geschichte von mir. Ich bin sehr gespannt auf den dritten Teil dieser Reihe, denn Bill Hodges besucht den Täter aus "Mr. Mercedes" regelmäßig im Krankenhaus. Er versucht herauszufinden, ob er wirklich an einer irreparablen Hirnverletzung leidet oder nicht. Das werden wir wohl dann im 3. Teil erfahren, auf den wir wohl noch etwas warten müssen.