Rezension

Eine spannende Geschichte über Freundschaft und Verrat

Mein Herz so schwarz - Jenny Blackhurst

Mein Herz so schwarz
von Jenny Blackhurst

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt:

Evie springt am Tag ihrer Hochzeit von einer Klippe. Ihr Ehemann sucht verzweifelt nach Antworten und merkt schnell, dass es einiges gibt, was er nicht von seiner Frau wusste.

Selbst ihre beste Freundin muss sich fragen, wer Evie wirklich war.

 

Meine Meinung:

Der Prolog wirft den Leser sofort in die Geschichte. Evie springt in ihrem Brautkleid von einer Klippe und wird danach vermisst. Und sofort hat man als Leser sehr viele Fragezeichen im Kopf.

Das Buch wird aus verschiedenen Sichten und in verschiedenen Zeitebenen erzählt. Zunächst aus Rebeccas (Becky) Sicht. Becky ist Evies beste Freundin und Trauzeugin. Man merkt schnell, dass die beiden eine sehr enge Freundschaft hatten. Und man merkt auch schnell, dass Becky mehr über Evies Sprung weiß, als sie verrät. Becky erzählt ihre Geschichte in der Gegenwart, es gibt aber auch Kapitel, die zu der Zeit zurückspringen, in der sie Evie kennen gelernt hat.

Die zweite Sicht ist von Evie erzählt. Diese Abschnitte springen in die Vergangenheit und fangen in ihrer Kindheit an. Man erfährt ein bisschen über ihre Kindheit, ihr schwieriges Elternhaus und ihre erste große Liebe.

In den Kapitel, die in der Vergangenheit spielen, werden immer wieder einige Puzzleteilchen zusammengesetzt. Gleichzeitig werden aber nochmal mehr Fragen aufgeworfen.

Besonders hat mir dabei die Beziehung zwischen Evie und Becky gefallen. Becky hat sich Evie total unterworfen und anfangs macht es den Eindruck, dass Evie total arrogant ist und Beckys Hörigkeit ausnutzt.

Beide Charaktere treffen manchmal keine schlauen Entscheidungen, die einen zwar stutzen lassen, aber die Autorin hat dies immer sehr nachvollziehbar beschrieben. Die Figuren waren für mich deswegen auch sehr authentisch. Eine Ausnahme ist James, Evies Jugendfreund der mir das ganze Buch über sehr fern geblieben ist.

Das Buch hat einen tollen Spannungsbogen, da immer neue Fragen aufgeworfen werden und man endlich erfahren möchte, was Becky denn nun alles weiß und was wirklich mit Evie geschehen ist. Dabei wurde es nie nervig, da es Sinn in dem Zusammenhang total Sinn macht, dass Becky schweigt. Oft habe ich bei solchen Geschichten oft das Gefühl, dass das Schweigen der Protagonisten dumm ist und alles einfacher wäre, wenn sie endlich mit der Sprache rausrücken. Da sind die Geheimnisse nur Stilmittel um Spannung zu erzeugen.

Leider ist der richtig große Knall am Ende leider doch ausgeblieben, da ich mir viele Sachen schon so zusammen gereimt hatte.

 

Fazit:

Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen und ich freue mich schon auf die anderen Bücher von ihr, die noch auf meinem SuB liegen. Die Charaktere fand ich toll gezeichnet. Auch wenn es keinen großen Sympathieträger gab, fand ich sie alle sehr authentisch und ich konnte ihr Beweggründe (auch wenn sie moralisch falsch waren) immer nachvollziehen. Am Ende hat mir dann doch noch die große Überraschung gefehlt, deswegen gebe ich 4,5 / 5 Sternen und empfehle das Buch sehr gerne weiter :)