Rezension

Eine spannende Idee und eine solide Umsetzung.

Die Frau vom Strand -

Die Frau vom Strand
von Petra Johann

Bewertet mit 4 Sternen

Ich habe mich sehr über den Titel "Die Frau vom Strand" von Petra Johann gefreut, welcher mir freundlicherweise vom Aufbau Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle dafür, selbstverständlich wird meine Meinung zum Buch dadurch in keiner Weise beeinflusst.
Hierbei handelt es sich um mein erstes Werk der Autorin, welches mich vom Klappentext her aber wirklich sehr neugierig werden ließ. Und so freute ich mich auf eine neue, spannende Geschichte und auch darauf, eine neue Schriftstellerin kennen zu lernen.

Die Geschichte dreht sich um eine unbekannte Frau, die das Leben der Protagonistin Rebecca und ihrer kleinen Familie enorm aufmischt. Denn was erst als ein wahrer Segen scheint, entpuppt sich schließlich als großer Fluch und Rebeccas Frau verschwindet plötzlich. Rebeccas Leben ist fortan nicht mehr das, was es einmal war, zumal es hier um Leben und Tod geht...

Petra Johann schreibt ihren Thriller aus mehreren Sichtweisen in der dritten Person im Präteritum, jedoch startet sie erst einmal auf recht ungewöhnliche Weise mit ihrer Geschichte, nämlich aus der Sicht von Rebecca in der Ich-Perspektive, die direkt auf den Leser eingeht und ihn mit einbezieht. Becca spricht also mit mir, wie mit einer Bekannten und leitet somit prima ins Geschehen ein. Zuerst darf ich nun nämlich erfahren, wie sie und die Frau vom Strand sich kennen lernten und alles seinen Lauf nahm. Erst danach wird die Perspektive gewechselt und in die Ermittlerarbeit eingetaucht, es gibt hier also einen großen Sprung.

Ich muss gestehen, dass ich erst einmal ein wenig "geschockt" von der Kapitellänge war und mir dies fast die Lust zum lesen raubte. Aber der Start der Ereignisse war für mich dann so spannend, dass ich kaum mehr von dem Buch ablassen konnte. Ich wollte unbedingt wissen, was es mit der Frau auf sich hat und was Rebeccas Frau zugestoßen ist. Mich hat einfach brennend interessiert, ob und, wenn ja, was die beiden Frauen miteinander zu schaffen hatten, das alles so seinen Lauf nahm.

Lediglich die Ermittlungen, Grübeleien und Befragungen der Ermittler ziehen sich meiner Meinung nach ein wenig in die Länge und rauben mir dadurch ein klein wenig die Spannung. Sowohl am Anfang, als auch am Ende fühle ich mich bestens unterhalten und fühle einen gewissen Nervenkitzel, in der Mitte des Werkes schwächest die Geschichte allerdings ein klein wenig und plätschert mehr so dahin.

Obwohl ich weder Mutter, noch lesbisch bin, konnte ich mich gerade in Rebecca sehr gut hinein versetzen. Das hat die Autorin wirklich gut geschafft, hier eine Identifikationsfigur zu schaffen, der man Gerechtigkeit und die Wahrheit wünscht. Das änderte sich bei mir bis zum Schluss nicht.

Der Schreibstil der Autorin liest sich sehr angenehm und ist durch die wechselnden Sichtweisen sehr erfrischend und abwechslungsreich. Mir gefiel vor allem der Start, bei dem man sich als Leser direkt angesprochen fühlte. Alle Szenerien waren auch sehr bildhaft dargestellt. Die Kapitel hätten für mich aber deutlich kürzer sein können.

"Die Frau vom Strand" ist eine spannende Idee, die größtenteils super umgesetzt wurde. Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt und vergebe eine Lese- und Kaufempfehlung und 4 Sterne ****