Rezension

Eine spannende Schnitzeljagd durch Paris und New York

Die drei Leben der Tomomi Ishikawa - Benjamin Constable

Die drei Leben der Tomomi Ishikawa
von Benjamin Constable

Ben Constable lebt und arbeitet in Paris. Er verbringt viel Zeit mit seiner Freundin Tomomi Ishikawa – doch plötzlich findet er einen Brief, in dem sie ihren Selbstmord ankündigt. Es war doch alles wie immer. Und mit diesem Brief trifft er auf ein erschreckendes Erbe, dass Tomomi für ihn zurückgelassen hat: ihre Geschichte.

Als ich das Buch das erste Mal gesehen habe und mir die Inhaltsbeschreibung durchgelesen hatte, habe ich gedacht, dass musst du lesen. Eine geheimnisvolle Schnitzeljagd durch Paris und New York auf den Spuren der Freundin, die sich umgebracht hat. Klingt doch absolut spannend, oder?

Eben!

Und glücklicherweise kann ich sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde – natürlich war wie bei fast jedem Buch hier und da ein kleiner Schönheitsfehler zu finden, aber dazu später.

Ben Constables Schreibstil ist absolut toll. Er hat es direkt geschafft mich in seinen Bann zu ziehen. Die Wörter haben mich nicht losgelassen und durch Paris getrieben und ganz oft sah ich zwei lachende Menschen, rauchend mit einem Rotweinglas in der Hand – Ben und Tomomi. Eine Freundschaft mit Freiraum und am Anfang dachte ich auch mit Ehrlichkeit. Doch damit ist es nicht so weit her. Wenn man das Buch gelesen hat, kann man natürlich verstehen, warum Tomomi es ihm nicht einfach erzählen konnte, aber dennoch bleibt ein „Warum“ in meinem Kopf.

„Die drei Leben der Tomomi Ishikawa“ wirkt auf mich ein wenig wie ein Mischung aus Spannung, Rätselraten, Drama und – ja – Reiseführer! Eine interessante Mischung, die ich so noch nicht gelesen habe. Lernen wie auf der Suche nach weiteren Hinweisen und Teilen von Tomomis Lebensbeichte auch ihre Lieblingsorte kennen oder einfach Orte, die für ihr Leben und ihre Entwicklung wichtig waren. Und diese sind allesamt wunderschön bildlich beschrieben. All die Gärten, Statuen und geheimen Ecken kann man sich wunderbar vor Augen führen. Und wie Ben selbst in der Geschichte ist man manches Mal zwiegespalten, ob man weitere Teile finden will oder besser einfach mit der Suche aufhört.

Auch sehr außergewöhnlich ist Cat, der unsichtbare Begleiter von Ben, der ganz unverhofft an den verschiedensten Orten auftaucht. Und wie der Name es schon sagt, ist Cat eine Katze oder besser gesagt ein Kater. Eine ziemlich wirre aber auch tolle Idee, dieser geheimnisvolle und unsichtbare tierische Begleiter.

Um es kurz zu machen und nicht zu viel zu verraten, möchte ich sagen, dass mich dass Buch wirklich begeistern konnte. Einzig wegen des Endes ziehe ich ein Herzchen ab, weil es mich irgendwie mit zu vielen offenen Fragen zurückgelassen hat – und ich nehme an Ben Constsble auch!

Wer Abenteuer, Spannung und Rätsel mag und auch etwas skurrilen Geschichten gegenüber nicht abgeneigt ist, dem möchte ich „Die drei Leben der Tomomi Ishikawa“ ans Herz legen! Immer wieder überraschend, voller Wendungen und wirklich spannend!