Rezension

Eine starke Frau auf der Suche nach dem Leben

Die zitternde Welt -

Die zitternde Welt
von Tanja Paar

Bewertet mit 3.5 Sternen

Maria reist 1896 hochschwanger nach Anatolien zum werdenden Vater – sie will ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Denn Wilhelm war heimlich dorthin aufgebrochen, um als Ingenieur bei der Bagdadbahn zu arbeiten, sie sollte später nachkommen. Auch wenn Maria ihren Partner nicht liebt, fühlt sie sich mit ihren Kindern wohl in ihrer neuen Heimat, türkisch wird die Muttersprache der Kinder, nicht deutsch. Der Erste Weltkrieg allerdings sprengt diese kleine Idylle, denn die Söhne sind bereits im wehrpflichtigen Alter. Kann die Familie noch in der Türkei bleiben?

 

Spannend beginnt die Geschichte um Maria, die sich eine neue Heimat findet und die selbst bestimmen möchte, in welche Richtung ihr Leben gehen soll. Sie ist eine starke Frau. Während mich die Geschichte anfangs sehr fasziniert hat, wirkt das letzte Viertel des Buches für mich sehr distanziert, hier habe ich zunehmend den Bezug zu den handelnden Personen verloren. Das fand ich sehr schade, denn die Perspektiven der einzelnen Protagonisten waren bis dahin sehr gut nachzuvollziehen. Der historische Hintergrund wird realistisch in die Geschichte eingebaut, so gerät die Erzählung recht authentisch.

 

Wegen dem letzten Viertel konnte mich das Buch nicht ganz überzeugen. Ich vergebe knappe 4 von 5 Sternen.