Rezension

Eine starke Geschichte mit viel Frauenpower

Rules For Being A Girl -

Rules For Being A Girl
von Candace Bushnell

Zu aller erst muss ich der Autorin ein Kompliment geben, ich habe noch keine ihrer Bücher gelesen, ihren Schreibstil aber sofort geliebt. Er hat einen guten Lesefluss kreiert, der mich erst als das Buch nach 6 Stunden beendet war, wieder losgelassen hat. Es scheint als hätte mich die Thematik des Buchs und auch die Geschichte an sich in einen Bann gezogen. Die Kapitelabteilungen finde ich für ein Jugendbuch super gestaltet, man ist immer motiviert die kleinen Abschnitte zu lesen. Das Buch ist allgemein mit viel Liebe zum Detail gestaltet, wirkt aber trotzdem nicht erdrückend. So finde ich zum Beispiel, dass die andere Schriftart bei Artikeln und das Cover mit den vielen Sätzen im Hintergrund, ein schönes Bild abgeben.

Zu den Charakteren: Die Charaktere sind der Autorin ebenfalls sehr gut gelungen, sie sind realistisch gehalten und haben alle Probleme, die jeder von uns haben könnte. Vor allem die Oma von Marin hat mir sehr gut gefallen, sie klingt wie eine perfekte Bilderbuchoma, sie hat rebelliert und trotzdem pflegt sie auch über die harten Zeiten hinweg einen liebevollen Umgang. Auch den Charakter von Gray finde ich sehr liebenswert, er zeigt, dass Feministen nicht immer nur Frauen sein müssen. Er ist mir schon nach ein paar Kapiteln sofort positiv aufgefallen Das Buch zeigt zusätzlich auch, dass Charaktere nicht immer nur perfekt sind. So oft Marin auch gut gehandelt hat, die Auto Aktion zum Beispiel zeigt, dass sie eben nur ein Mensch ist und genau so Fehler macht, wie jeder von uns. Trotzdem kann man Marin wirklich nur bewundern, für ihre willensstarke Art, die sich nicht damit zufrieden gibt, alles auf sich zu beruhen lassen. Sie ist nicht nur mutig genug eine Veränderung einzufordern, sondern sie auch bereit dafür Opfer zu bringen und stark genug um diese Veränderung durchzuziehen. Eine wahre Vorzeige Protagonistin, sie gehört nun mit ihren jungen Jahren schon zu einen meinen Vorbildern.

Die Thematik: Die Thematik, die das Buch behandelt ist großartig gewählt, allerdings denke ich, dass es schwierig ist über so ein wichtiges und doch, dafür selten besprochenes Thema, zu reden. Aufzuklären. Es ist schwierig das Thema kindgerecht und doch real zu vermitteln, ohne in Klischees oder sonstige Fettnäpfchen zu treten. Feministen hassen alle Männer Feministen wollen das Frauen vergöttert werden. Blah Blah blah, diese „Mythen“, die nicht auf Feministen zutreffen. Deshalb mochte ich auch die süße Liebesgeschichte von Gray und Marin, die sich etwas im Hintergrund abspielte. Das Bex- Geschehen finde ich ist für so ein Buch ebenso gut gewählt. Es zeigt jungen Frauen (und natürlich auch Jungs), wie man in so einer Situation handeln muss und appelliert auch, dass man Verständnis für Menschen die eben nicht sofort „korrekt handeln“ (Chloe), haben sollte.

Mein Fazit: Dieses Buch ist absolut fantastisch und kann ich jedem empfehlen. Es vermittelt wichtige Werte und ist nicht nur für Kinder geeignet. Ich finde sogar, dass dies eine bessere, hilfreichere Schullektüre wäre als so manch anderes Buch. Ich hoffe, dass dieses Buch noch mehr Aufmerksamkeit bekommt, den die hat es auf jeden Fall verdient.