Rezension

Eine starke und mutige Frau Ronnefeldt

Die Teehändlerin -

Die Teehändlerin
von Susanne Popp

Bewertet mit 5 Sternen

Tee trinke ich spätestens seit meiner Zeit in England sehr gerne. Der Name Ronnefeldt war mir jedoch bis zur Lektüre der beiden bisher erschienen Bänder der Ronnefeldt-Saga kein Begriff. Umso mehr freut es mich, durch die Bücher mehr von der Firma und ihren Anfängen erfahren zu haben.

Der erste Band dreht sich hauptsächlich um Friedrike Ronnefeldt, der Frau von Tobias Ronnefeldt, der in Frankfurt einen kleinen Teeladen betreibt. Die Geschichte beginnt 1838 als Tobias zu einer langen Reise nach China aufbricht, um mehr über den Teeanbau zu erfahren. Dass dieser ein damals gut gehütetes Geheimnis war, war mir nicht bewusst und ich fand die Schilderungen der Reise daher sehr interessant. Auch dass Tobias Tee in Deutschland anbauen wollte, ist mit heutigem Wissen zwar amüsant, war auf der anderen Seite aber spannend, um die damalige Denkweise besser nachvollziehen zu können. In Tobias' Abwesenheit gelingt es Friederike, den Teeladen nach ihren Ideen zu gestalten. Auch das fand ich im Hinblick auf die Rolle der Frau sehr erhellend, zeigt es doch, wie schwierig es auch von rechtlich-formaler Seite es für Frauen damals war, sich zu verwirklichen.

Insgesamt hat mich der Roman sehr angenehm unterhalten und mir neue Einblicke in das Leben zur damaligen Zeit gegeben. Susanne Popps Schreibstil hat dazu auch maßgeblich beigetragen. Wer historische Romane mag, hat sicher Freude an der Ronnefeldt-Saga. Mir hat persönlich der erste Band besser gefallen als der zweite, der hauptsächlich die Kinder von Friederike und Tobias im Fokus hat. Ein prima Roman zur Unterhaltung und um ein wenig über Tee sowie deutsche Geschichte zu erfahren.